„Von Hütte zu Hütte wandern sei ein Hochgenuss für
Wanderer. Inmitten der Berge in der schönen Natur würde
es sich herrlich entspannen lassen“. So wirbt die
Website karwendel-urlaub.de und beschreibt eine
Wanderung über die Falkenhütte, Engalm und
Lamsenjochhütte bis zum Achensee. Die Etappen sind recht
kurz, wenn man sich die Strecke auf vier Tage aufteilt.
Das wäre doch mal eine Schnuppertour in Sachen
Hüttentrekking für uns. Etwas skeptisch gehe ich an die
Planung bezüglich der Übernachtungen. Mit vielen
„Schnarchern“ auf dem Matratzenlager neben mir? Ist
nicht so mein Fall. Aber wird schon gehen.
Unsere Karwendeldurchquerung: Hinterriß – Falkenhütte
– Eng – Lamsenjochhütte -Achensee
1. Etappe: Hinterriß - Falkenhütte
Also
dann mal los. Nach zwei Übernachtungen in Lenggries
(Gasthof Wieserwirt mit gutem
Preis-/Leistungsverhältnis, freundlichen Wirtsleuten und
schmackhaftem Essen) und einer Einlauftour, die sich als
ausgewachsene Bergwanderung entpuppte, starten wir am
30.08.2011. Bewusst hatten wir den Termin in die
Wochenmitte gelegt, in der Hoffnung, nicht ganz so viele
Wanderer unterwegs zu treffen. Wir waren später
tatsächlich teilweise ganz allein oder nur mit wenigen
anderen „Trekkern“ unterwegs (einzige Ausnahme: Gebiet
der Engalm). Zunächst konnten wir allerdings
Ausschlafen. Den der Bergsteigerbus von Bad Tölz
in die Eng fährt nur einmal täglich und das erst gegen
10.15 Uhr ab Lenggries. Mit fast zwanzig Minuten
Verspätung fuhr der Bus dann tatsächlich ab. Wir wollten
von Hinterriß losgehen und durch das Johannestal
zur Falkenhütte aufsteigen. Wegen der fortgeschrittenen
Zeit entschlossen wir uns aber, bis zum Gasthof Alpenhof
zu fahren – eine Station weiter. Nach
Alpenvereinskarte Karwendelgebirge Mitte,
1:25.000 soll hier ein Wanderweg beginnen und uns den
Weg ins Johannestal verkürzen. Es ging aber kein
Wanderweg vom Alpenhof los. An der Mautstelle schauten
wir ratlos auf die große
Übersichtstafel – und entschlossen uns dann
Richtung Hinterriß zurückzulaufen. Auf halber Strecke
zum Ort fanden wir schließlich eine Querverbindung zum
Wanderweg ins Johannestal. Zeit hatten wir so keine
gespart. Es war fast Mittag. Laut Wegweiser lagen aber
nur 4,5 Stunden bis zur Falkenhütte vor uns. Also locker
zu schaffen. Hoffentlich hält das Wetter. Die Sonne
kämpfte gegen die immer dichter werdenden Quellwolken.
Aber etwas Schatten war nicht so schlecht bei dem
Anstieg, der nun vor uns lag.
Einige
Minuten später stehen wir wieder dem Alpenhof gegenüber.
Allerdings nicht auf gleicher Höhe. Der Gasthof liegt
mindestens 100 Höhenmeter unter uns auf der anderen
Seite des Rißbaches. Wie soll hier ein Weg hochkommen?
Einige hundert Meter später sehen wir aber tatsächlich
einen Pfad den steilen Hang hinaufkommen. Wir gehen in
das Johannestal hinein. Der breite Weg steigt
mäßig steil an. Wanderer treffen wir kaum, dafür kommen immer wieder Mountainbiker hinter uns
heraufgeschnauft. Der Weg zur Falkenhütte durch das
Johannestal ist auch für „Radler“ ausgewiesen
(Ersatzteilservice in der Hütte inklusive). Der
Wander-/Mountainbikeweg 231 führt uns anfangs hoch über
den Johannesbach, um später direkt neben dem Bachbett
anzukommen. Wir überqueren den Bach über eine Brücke,
verlassen den Bikeweg und sind nun auf dem Wanderweg
allein. Nach etwa 3 Stunden gelangen wir zum Kleinen
Ahornboden und später zur Ladizalm. Die Sonne
hat mittlerweile ihren Kampf gegen die Wolken verloren.
Und der Weg wird noch einmal richtig steil. In
Serpentinen steigen wir zum Spielissjoch auf und
sehen schließlich vor uns die Falkenhütte aus den
Wolken auftauchen.
Es ist erst Nachmittag und die Hütte noch nicht
besonders stark frequentiert. Ob die rechtzeitige
Reservierung der Unterkünfte dafür gesorgt hat?
Jedenfalls war noch ein Zimmer in der Hütte für uns
frei. Dann können wir doch ausgeschlafen auf die
zweite Etappe gehen...
Kurzangaben zur ersten Etappe: Hinterriß –
Falkenhütte, Gehzeit etwa 4,5 h, fast nur Aufstieg,
knapp 1.000 Höhenmeter. Schöne Eindrücke der Wanderung
vermitteln die
Bilder.
Falkenhütte: direkt unterhalb der mächtigen
Lalidererwände in 1848 m Höhe gelegen, Öffnungszeiten
Sommer: Mitte Juni bis Mitte Oktober, Winter: -; Betten:
28, Lager: 120, Winterraum: offener Winterraum (8
Lager), Tel.: +43 (0)5245 / 245
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