Wanderung: Walchensee (800 m) - Berggasthaus Herzogstand
(1575 m) - Herzogstand (1731 m) - Heimgarten (1790 m) -
Walchensee (800 m)
Wir hatten zunächst eine etwas längere Anfahrt aus
Lenggries zum Walchensee vor uns. Da wir schon
einiges über den „Gratweg“ zwischen den beiden
Voralpengipfeln gehört hatten, wollten wir ihn uns
unbedingt einmal selbst anschauen – und natürlich auch
gehen.
Als „Aufstiegshilfe“ nutzen wir zunächst die
Herzogstandbahn. Ein großer Parkplatz
(gebührenpflichtig) direkt am Beginn der Bergbahn in
Walchensee ist idealer Ausgangspunkt für unsere Tour.
Das Wetter könnte kaum besser sein Anfang September
2011. Wir hoffen darauf, dass an einem Dienstag nicht so
viele Leute unterwegs sind. Denn wie im
Einleitungsartikel bereits erwähnt: Allein bist du hier
nie. Die Kabine der Bergbahn ist gut gefüllt. Die erste
Bergfahrt startet im Sommer 8.30 Uhr. Man sollte eine
der ersten Auffahrten nutzen. Dann besteht zumindest die
Möglichkeit, dass man nicht mit hundert oder mehr
Wanderern an den Start geht. Zunächst gehen wir Richtung
Herzogstand, dessen Gipfelkreuz wir in einigen
Serpentinen auch bald erreichen. Für die meisten
Wanderer ist an dieser Stelle schon Schluss. Für uns
beginnt die Tour natürlich erst.
Zu
einer ersten kurze Rast gehen wir einige Minuten weiter
zum Aussichtspunkt „Pavillon“. Hier sind schon deutlich
weniger Leute. Die Sicht ist außerdem besser, da das
Gipfelkreuz des Herzogstands direkt unter uns liegt. Der
Blick reicht über den Walchensee bis zur
Benediktenwand (1801), einem der markantesten Berge
der bayerischen Voralpen. Jetzt wird es Ernst. Oder doch
nicht? Wir gelangen an den Beginn des Gratweges
zum Heimgarten. Ein Schild weist darauf hin, dass
hier nur noch Trittsichere und Schwindelfreie
weitergehen sollten. Eine Vorsichtsmaßnahme die sicher
begründet ist. Schließlich kommen viele Bergbahnfahrer
bis hierher – oft in wenig brauchbarer Wanderausrüstung,
vor allem was die Schuhe betrifft. Etwas vorsichtig
beginnen wir also den weiteren Weg auf dem Grat Richtung
Heimgarten. Bald erkennen wir, dass es sich hier nicht
etwa um einen ausgesetzten schmalen Pfad handelt,
sondern um einen gut zu passierenden Wanderweg. Einige
wenige Stellen sind ganz leicht ausgesetzt. Aber überall
dort, wo der steile Abhang dem Weg nahe kommt, ist eine
Seilsicherung gespannt. Für einen einigermaßen geübten
Wanderer mit ordentlichen Schuhen stellt der Übergang,
der etwa eine Stunde dauert, kein echtes Problem dar.
Etwa nach dem ersten Drittel des Gratweges kann man noch
einen kleinen Gipfelabstecher unternehmen.
Immer wieder genießen wir den Fernblick über den
Walchensee, den Kochelsee und die umliegenden
Berge der Voralpen. Aber der beste Aussichtspunkt
erwartet uns ja erst noch. Dazu wird es noch etwas
„schweißtreibend“. Schließlich müssen wir zum
Gipfel des Heimgartens aufsteigen. Da es
mittlerweile fast Mittag ist und die Sonne kräftig
scheint, haben wir uns die Rast auf dem Gipfel verdient.
Eine atemberaubende Rundumsicht erwartet uns am
Gipfelkreuz des Heimgartens. Der Blick schweift über das
Karwendelgebirge zum Wettersteingebirge. Deutlich ist
die Zugspitze zu erkennen. Da hat sich doch der
Weg gelohnt.
Unterhalb des Gipfels lädt die kleine Heimgartenhütte
zur Einkehr ein – leider schon überfüllt.
Macht nichts, wir haben Marschverpflegung mit, denn wir
wissen ja „hier bist du nie allein...“. Den langen
Abstieg vom Heimgarten Richtung Walchensee unternehmen
wir dann aber doch fast allein. Zunächst begegnen uns
noch einige Wanderer, die den Heimgartengipfel erst noch
erklimmen wollen, dann treffen wir nur noch wenige
Bergfreunde, die in die gleiche Richtung absteigen, wie
wir. In südlicher Richtung gelangen wir zur Ohlstädter
Alm und weiter in einen Sattel. Von hier unten hat man
nochmals einen schönen Blick auf den Gratweg zwischen
Herzogstand und Heimgarten. Es geht nun zunächst wieder
einige Meter bergan, ehe der endgültige Abstieg zum
Walchensee beginnt. Über viele Serpentinen verlieren wir
stetig an Höhe. Da wir vom Heimgarten bis zum Walchensee
insgesamt immerhin knapp 1000 Höhenmeter
absteigen müssen, benötigen wir einige Zeit. Der Weg ist
aber unschwierig und relativ bequem zu laufen. Wir
gelangen schließlich auf einem Forstweg entlang eines
Bachlaufs wieder in den Ort Walchensee und schließlich
zum Parkplatz.
Für die Wanderung nutzten wir die kleine Wanderkarte
„Kochel am See – Walchensee“ im Maßstab 1:30.000, die
wir von der örtlichen Touristinformation gratis
erhielten. Schöne Eindrücke
der Wanderung vermitteln einige
Bilder. |