Tag 5:
Naturpark Puez-Geisler (Übersichtskarte
zur Orientierung)
Col Raiser (2106) – Weg 4A & 2B –
Wasserrinnental – Ost-Klettersteig – Sas Rigais
(3025) – Südwest-Klettersteig – Mittagsscharte –
Col Raiser
Für diesen Tag
stand der Höhepunkt unserer Wanderwoche auf dem
Plan, die Überschreitung des Sas Rigais auf
Klettersteigen, des Hauptgipfels der
Geislerspitzen.
Der Sas Rigais
kann über den Südwest-Klettersteig beginnend an
der Mittagsscharte bestiegen werden, oder über
den Ost-Klettersteig beginnend an der
Salieries-Scharte.
Wir
wählten den Ostaufstieg weil schwerer eingestuft
und stiegen über den Südwestweg ab. Im Tal
nahmen wir die erste (8.30 Uhr) Seilbahn und
nach kurzer Fahrt stiegen wir zügig auf anfangs
breiten, dann schmalen pfadähnlichen Wegen zur
Mittagsscharte auf. Hier teilte sich der Weg und
wir stiegen etwa eine Stunde lang das
Wasserrinnental (siehe
Titelbild) auf, eine breite Schotterpiste
die im oberen Drittel noch komplett vom Schnee
bedeckt war, welcher sich allerdings bis auf
wenige Stellen gut umgehen bzw. passieren ließ.
An
der Scharte angelangt, konnten wir im Einstieg
trockenen Fels ohne Schnee erkennen, machten
eine frühe Mittagsrast und auch hier besuchten
uns die Alpendohlen, die zur Selbstbedienung
neigten und den Weg zum Rucksack selbst fanden.
Nach Anlegen der Ausrüstung ging es über steile
Schotterpfade und Schroffen in teilweise freier
Kletterei (erster Grad) zum ersten versicherten
Stück, bis wir eine Schnee gefüllte Rinne
erreichten. Diese konnte zügig durchstiegen
werden. Im Anschluss trafen wir auf eine kurze
Eisenklammerpassage, im weiteren Verlauf sollte
uns doch noch das eine und andere Schneefeld
begegnen, welches jedoch umgangen bzw.
durchstiegen werden konnten, teils mit, teils
ohne Sicherung. Nach einer reichlichen Stunde
Kletterei erreichten wir den Gipfel des Sas
Rigais, rasteten kurz, genossen die Aussicht und
begannen den Abstieg über den Südweststeig. Zum
einen war es oben empfindlich kühl, zum anderen
mussten wir wieder mal eine Seilbahn (17.00 Uhr)
erwischen.
Für
den Abstieg vom Gipfel bis zur Mittagsscharte
benötigten wir ungefähr zwei Stunden, teilweise
verläuft der Steig recht steil aber immer gut
gesichert und weist einige nette Passagen wie
schmale Holzbrücken und einen Überhang auf. Die
Stellen ohne Sicherung verlaufen im oberen
Bereich meist auf Schotter und Geröll,
Trittsicherheit sollte also vorhanden sein. Auch
im Südweststeig fand sich teilweise noch Schnee,
der jedoch durchquert wurde. Beide Steige sind
ausreichend gut markiert und gesichert,
Orientierungssinn sollte man allerdings schon
haben. Wir erreichten die Bergstation mit einem
kleinen Puffer von zwanzig Minuten, gönnten uns
noch ein Getränk und fuhren ins Tal ab.
Strecke: 11,5km
Höhenmeter auf: 1251m, ab: 1241m, Gehzeit mit
Pausen: 7h 45min
Tag 6: Burgruine Wolkenstein, St.
Ulrich
Diesen
Tag verbrachten wir u. a. mit der Besichtigung
der Burgruine Wolkenstein. Die Burg wurde im 13.
Jahrhundert erstmals erwähnt und kontrollierte
den alten Weg „Troy Pajan“ zu den Pässen von
Gröden und Sella und erhob Wegzoll. Durch
Felsendacheinsturz Anfang des 16. Jahrhunderts
wurde der Bergfried zur Hälfte zerstört und die
Burg unbewohnbar. Der Minnesänger Oswald von
Wolkenstein weilte oft auf dieser Burg, wohnte
aber auf Burg Hauenstein bei Seis.
Anschließend
ließen wir es uns in St. Ulrich gut gehen,
erholten uns etwas und machten noch einige
Einkäufe.
Der
Rückreisetag verlief ähnlich wie die Anreise
auf der Autobahn mit dem Erreichen des Münchner
Flughafens, der Verabschiedung meiner
Reisebegleitung sowie anschließender Rückfahrt
nach Dresden.