Tag 3 - zur Büllelejochhütte
Am Vorabend hatten wir noch die nächste
Übernachtung telefonisch geklärt. Ursprünglich
wollten wir zum Rifugio Zsigmondy Comici (2224m)
laufen. Da die Hütte aber noch geschlossen war,
wichen wir auf das Rifugio Pian de Cengia
(2528m), die Büllelejochhütte, aus. Der
Wetterbericht war mäßig bis schlecht und da wir
in den letzten Tagen gelernt hatten, dass es
meist bis mittags einigermaßen gut blieb und
sich dann massiv verschlechterte, starteten wir
früh (Frühstück gibt es in den Hütten meist von
7-8 Uhr).
Zunächst ging es wieder über den Weg
101, vorbei an der Capella degli Alpini (2314m)
und den Monumento dei Caduti (2226m), zum
Abzweig an der Lavaredohütte, um dann dort auf
den Weg 104 und später 107 zu wechseln. Da der
Tag als reine Laufetappe angelegt war, erkundete
ich die Denkmäler ausgiebig. Diese sind
gleichermaßen zum Gedenken an die gefallenen
österreichischen und italienischen Soldaten
errichtet worden.
Die
Frontlinie, die vor 100 Jahren in etwa dort
verlief, ist heute noch sehr gut erkennbar.
Murmeltiere tauchten auf und nutzten die wenigen
Sonnenstrahlen. Am Büllelejoch/Forc. Pian di
Cengia (2522m) holte uns das schlechte Wetter
ein und umnebelte uns zunächst nur. Gegen Mittag
erreichten wir die sehr gemütliche Hütte und
beim Essen erfuhren wir nun das unser weiteres
Vorhaben, die Strada degli Alpini, der
Alpinisteig, scheitern würde. Wieder einmal am
Schnee. Der Nebel ging jetzt in Regen über. Die
Wirtin zeigte uns einen alten Kriegssteig in
unmittelbarer Nähe der Hütte (Hochleist -
wahrscheinlich 2413m ), den wir im Anschluss bei
strömendem Regen begingen.
Dort
sahen wir dann, wie unmöglich unser geplantes
Unterfangen gewesen wäre. Nass und frustriert
kehrten wir zur Hütte zurück und verbrachten den
Rest des Tages im Trockenen und Warmen. Später
lernten wir die drei Herren kennen, die einen
Tag nach uns ebenfalls am Innerkofler
gescheitert waren, siehe Hinweis am Tag zuvor.
Nachdem wir noch den Wetterbericht für die
restliche Woche erfuhren, reifte der Entschluss,
die Dolomiten zu verlassen. Unser
Klettersteigführer beinhaltete auch einige
Steige am Gardasee. Damit war unser nächstes
Ziel klar.
Fotos von diesem Tag gibt es hier...
Tag 4 - Flucht vor der Schlechtwetterfront
zum Gardasee
Der nächste Morgen war - um es mit einem Zitat
der Wirtin vom Vorabend zu sagen - zu schlecht
um wahr zu sein. Wir wachten bei Schneetreiben
und einem Grad über Null auf. Nach dem guten
Frühstück gab es noch eine kurze Überlegung, ob
wir den gleichen Weg zurück oder doch eher eine
Variante gehen sollten. Wir entschieden uns für
die Variante, den Weg 101 zurück zur Drei-Zinnen
Hütte und weiter am Hang der Drei-Zinnen
entlang, um auf Weg 105 zu treffen und zurück
zur Auronzohütte zu gelangen. Das
Schneetreiben hatte aufgehört und bescherte uns
prachtvolles sonniges Wetter bis zum Mittag (wie
gewohnt).
Also
erst mal alles an Kleidung angezogen was man(n)
so mitführte, am Büllelejoch dann Grödel
angelegt und den Pickel in Reichweite und ab
ging es im Neuschnee zur Wegfindung. Dieser war
am Vortag schon kaum sichtbar, der frische
Schnee machte es nicht besser. Bei Passieren der
Flanke des Paternkofel noch ein Blick in die nun
sichtbaren Schnee gefüllten Scharten des
Klettersteiges, immer noch oder schon wieder,
aussichtslos....
Nochmals über den Toblinger Knoten sinniert, die
leidige Zeitfrage (obwohl er schneefrei war,
aber wir wollten ja noch zum Gardasee) stellte
sich wieder. Dann setzten sich die Berge schon
wieder ein Nebelhäubchen auf....
Wir
lassen es für dieses Mal und kommen wieder, wenn
die Bedingungen bessere sind um unsere „Säcke“
zuzubinden. Nach einer schönen Wanderung kamen
wir an der Hütte an, beluden das Auto und
machten uns auf den Weg zum Gardasee, genauer
gesagt nach Arco.
Fotos von diesem Tag gibt es hier...
Weiter zum Gardasee...
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