Wie der Hohenglücksteig, ist auch der Norissteig im
Hirschbachtal zu finden. Dieser wurde von der DAV
Sektion Noris im Jahr 1928 angelegt. Der Norissteig ist
eigentlich ein Wanderweg, der mit Kletterpassagen über
Felsen gespickt ist. Die Eigenart des Steiges liegt in
der Wegführung, die ausschließlich durch den Wald führt
(außer Mittelbergwand). Hier ist bei Nässe Vorsicht
geboten. Die Felsen sind zum Teil sehr abgeklettert und
rutschig. Der Norissteig ist zwar nicht so sportlich
angelegt wie der benachbarte Höhenglücksteig, ist aber
aufgrund seiner langen ungesicherten Passagen im 1. und
teilweise kurzen Stellen im 2. Schwierigkeitsgrad für
Anfänger nicht ungefährlich.
Ausgangspunkt: Hirschbach, Gasthof Goldener Hirsch,
unsere preiswerte Unterkunft mit guter Küche.
Es geht zunächst Richtung Unterhirschbach und auf
markiertem Weg (gelber Strich) nach Fischbrunn. Vor der
Ankunft in Fischbrunn zweigt der Norissteig mit einem
relativ steilen Anstieg in den Wald ab. Der Norissteig
ist nun bis zum Ende mit einem roten Punkt markiert. Man
kann sich eigentlich nicht verlaufen, da die
Markierungen sehr dicht gesetzt sind.
Erste Klettereinlage ist die Amtsknechtsstube.
Über feuchte Felsen führt der Weg nach links aufwärts
(Stahlseil), ehe man durch ein Loch in eine kleine Höhle
gelangt. Nach dem Durchgang der Höhle geht es fast
senkrecht (kurz mittelschwer) nach oben zum Ausstieg.
Jetzt wechseln sich Gehgelände und kurze ungesicherte
Kletterpassagen ab, ehe das Noristörl erreicht
wird. Am Noristörl gibt es wieder eine ungesicherte
Kletterpassage.
Weiter führt der Wanderweg zum Brettl, einer
Wandquerung von rechts nach links. Hier sollte man das
Klettersteigset anlegen (auch wenn ich „ohne“ gegangen
bin, wie man auf den Bildern sieht). 3 - 4 Meter an der
überhängenden Wand sind nichts für schwache Nerven. Nach
einer weiteren kurzen gesicherten Stelle unter einem
Felsen hindurch erreichen wir einen der wenigen schönen
Aussichtspunkte des Steiges.
Als nächstes gelangen wir zum mit Eisenklammern
gesicherten Franckekamin. Der Einstieg bietet
hier eine Stelle, die etwas Kraft voraussetzt. Der Weg
führt 30 m durch den Kamin, der abwärts geklettert
werden muss.
Nach einer kurzen Wanderstrecke erreicht man die
Mittelbergwand, die schon von Hirschbach aus zu
sehen ist. Die 40 m hohe Wand (nach anderen Quellen 60 m,
was ich aber in Zweifel stelle) ist nicht zu
unterschätzen, da am Einstieg die erste
Sicherungsmöglichkeit am Stahlseil doch sehr weit oben
angebracht wurde. Der Einstiegskamin stellt für Menschen
ohne Gardemaß durchaus eine Herausforderung dar. Die
herrliche Aussicht über das Hirschbachtal am Gipfelkreuz
der Mittelbergwand entschädigt uns für die kleine Mühe
des Aufstiegs.
Der Norissteig ist mit dem roten Punkt noch weiter bis
Hirschbach markiert. Es gibt aber nur noch eine kleine
ungesicherte Klettereinlage vor dem steilen Abstieg ins
Tal.
Sämtliche Klettersteigstellen sind auf Wegen zu umgehen.
Die Gesamtgehzeit wird mit 4 bis 5 Stunden angegeben.
Wegen der vielen Film-/Fotoaufnahmen waren wir etwas
länger unterwegs.
Die besten Eindrücke unserer Tour vermitteln die Bilder der
drei Diashows. Mit einem Hinweis
möchte ich diese Seite noch ergänzen: Auch wenn es auf
den Bildern anders gezeigt wird, bitte nur mit kompletter
Klettersteigsetausrüstung (auch Helm) gehen.
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