Die letzte Etappe
unserer Wanderungen auf dem und am GR 20 führte uns von
Haute-Asco zum Gasthaus von Bonifatu. Gleich hinter dem
Berghotel in Haute-Asco steigt der GR 20 steil an. Es
sind fast 600 Höhenmeter am Stück zu bewältigen bis zum
Sattel Bocca di Stagnu, der 2010 Meter hoch liegt. Der
etwas schweißtreibenden Aufstieg ist schnell vergessen
bei dem atemberaubenden Anblick der sich uns vom Bocca di Stagnu bietet. Von hier aus scheint der Monte Cinto fast
zum Greifen nahe. Aber nicht nur die gesamte Gipfelkette
der Grande Barrière liegt vor unseren Augen, sondern
gern Norden schweift der Blick über den Kessel von
Bonifatu bis zum Golf von Calvi. Hier lockt schon das
Meer, an welchem wir die letzten beiden Tage entspannen
wollen. Eine kurze Rast nutze ich vor allem für eine
ausgiebige Fotosession. Einige Bilder davon befinden
sich in der Diashow
Aufstieg zum Bocca
di Stagnu.
Von der Bocca
di Stagnu steigt man
einige Höhenmeter ab, um dann zur sogenannten
Osterhasenscharte wieder aufzusteigen (2000 m). Diese
relativ kurze Passage um die Ostseite der Muvrella ist
etwas ausgesetzt mit einigen leichten Kletterpassagen.
Nun geht es nur noch bergab. Aber was heißt nur noch.
Bis hinab in den Kessel von Bonifatu erwarten uns fast
1600 Höhenmeter Abstieg. Beim Abstieg zum Lac de la
Muvrella passierten wir zunächst noch ein Schneefeld.
Steil führt der Weg nun nach unten in die Schlucht des
Spasimata-Baches. Da wir bei sehr schönem und trockenem
Wetter unterwegs waren, konnten wir wenigsten ab und zu
einen Blick in die riesige Schlucht werfen. Bei Nässe
wird es auf den schrägen Granitplatten sicher
unangenehm. Die an einigen Stellen angebrachten
Sicherungsseile sind kaum zu gebrauchen, da oft aus der
Verankerung gerissen. Der Abstieg schien kein Ende zu
nehmen, aber endlich erreichten wir sie. Gemeint ist die
Hängebrücke über den Spasimata-Bach (siehe Bild oben).
Die Brücke wurde erst 1999 neu errichtet und ersetzte
eine etwas abenteuerliche Konstruktion. Trotz des
modernen Bauwerks dürfen immer nur zwei Personen
gleichzeitig die Brücke benutzen. Bei Gegenverkehr kommt
es auf beiden Bachseiten leicht zur Staubildung. Dann
sollte man die Stelle gleich für eine Pause nutzen. Ein
Gumpen in der Nähe der Brücke bietet eine
Bademöglichkeit.
Der GR 20 führt nun weiter zur Refuge de Carozzu. Wir
stiegen aber den gelb markierten Weg zum Gasthaus von
Bonifatu ab. Immerhin lagen noch 700 Höhemeter Abstieg
vor uns. Nach etwa zwei Stunden waren auch diese
geschafft und Kaffee und Bier schmeckten im Gasthaus an
diesem Tag besonders gut. Immerhin hatten wir unsere
Bergetappen nun bewältigt. Die Vorfreude auf die
kommenden beiden Tage am Meer ließ die Anstrengung der
letzten Etappe schnell verblassen.
Die besten Eindrücke der anspruchsvollen
Wanderung vermitteln die beiden Diashows und der
Videoclip (rechts), der den Übergang über den
Spasimata-Bach über die zuvor beschriebene Hängebrücke
in bewegten Bilden zeigt.
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