Am
letzten Abend diskutieren wir neben den
Erlebnissen des Tages vor allem das Szenario,
was uns am nächsten Tag bei schlechtem Wetter
erwarten könnte. Zwar hatte es immer noch nicht
geregnet, aber der Himmel war völlig
wolkenverhangen. Bei Nebel und ganz tief
hängenden Wolken fliegt der Helikopter nicht.
Und die Flugzeuge aus Island können in Kulusuk
bei widrigen Bedingungen nicht landen. Dann
müssen wir eben einen Tag länger bleiben, oder
zwei...
Nur wäre dann unser „Billigflieger“ aus Island
nach Deutschland weg. Umbuchen geht nicht und
Iceland Express fliegt nur Dienstag, Freitag und
Sonntag von Reykjavik nach Berlin. Unser Flug
war für den übernächsten Tag gebucht, einem
Dienstag. So ganz ruhig bin ich dann nicht
eingeschlafen. Als ich gegen vier Uhr morgens
aufwachte, schaute ich sofort zum Fenster
hinaus: fast wolkenloser Himmel.
Den
Vormittag des letzten Tages verbrachten wir noch
bei einem
Ortsrundgang in den Supermarkt
– Gewehre und Munition im Angebot, Obst und
Gemüse kaum – und mit einem Besuch des
Museums (unbedingt anschauen). Der dänische
Leiter des Museums spricht sehr gut deutsch und
erklärte uns viele Dinge aus dem Leben und der
Kultur der Grönländer, Dinge die den meisten
„Mitteleuropäern“ wahrscheinlich fast gänzlich
unbekannt sind. Nach dem Mittag geht es zum
Helikopterflugplatz.
Der Hubschrauber startet
pünktlich und bringt uns nach Kulusuk.
Wolken türmten sich wieder über den Bergen auf.
Unsere Fokker 50 kommt aber planmäßig aus Island
und bringt uns nach ruhigem Flug am frühen Abend
(2 Stunden Zeitverschiebung) wieder nach
Reykjavik. In den kleinen Maschinen gibt es
noch richtigen Service: zwei Getränke und einen
Imbiss.
Auf
dem Reykjavik Domestic Airport verabschiedeten
wir uns von unseren ‚Mitwanderern‘. Sie hatten
ein Komplettpaket mit einer abschließenden
Übernachtung in Reykjavik gebucht. Wir nicht. Da
unser Flieger schon am nächsten Morgen abheben
sollte, wollten wir die letzte Nacht gleich in
Keflavik in der Nähe des Flughafens verbringen.
Wir warten also auf unseren vorher gebuchten
Transfer nach Keflavik. Wie schon eingangs in
diesem Bericht erwähnt, darf man nicht
ungeduldig werden, wenn die vereinbarte Zeit um
einige Minuten überschritten ist. Es
funktioniert schon. Tatsächlich kommt der
Minibus der Firma ‚Iceland Excursions‘ und
bringt uns schließlich zum gewünschten Ziel. Das
‚Bed and Breakfast Keflavík Airport‘ liegt
direkt am Flughafen – allerdings auf der
gegenüberliegenden Seite des Terminals, die
Rollbahnen dazwischen. Es gibt aber einen gut
funktionierenden Service des Hauses, der uns am
nächsten Tag pünktlich zum Flughafen bringt.
Bei
der Rückfahrt aus Berlin haben wir noch
einmal Glück. Da der Flieger ganz pünktlich
gelandet war, hätten wir noch zwei Stunden auf
den nächsten Linienbus Berlin-Dresden warten
müssen. Der vorhergehende Bus hat aber einige
Minuten Verspätung und noch zwei Plätze für uns
frei, was uns eine Heimkehr am späten Nachmittag
beschert.
Einige kurze Gedanken zum Schluss:
Eine
Reise mit unglaublich vielen und phantastischen
Eindrücken liegt hinter uns. Eine atemberaubende
Landschaft konnten wir bei meist herrlichem
Wetter genießen. Für die Grönländer selbst sieht
die Welt sicher etwas anders aus. Eine
realistische Einschätzung über die
Lebensverhältnisse und die Situation der Inuit
sollte der Tourist nach wenigen Tagen Aufenthalt
nicht abgeben. Folgender Artikel sei zu diesem
Thema empfohlen:
http://www.salzburg.com/nachrichten/lifestyle/urlaub-reisen/sn/artikel/tasiilaq-geht-unter-in-kaltem-nebel-1-14343/
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