Tag 1: Osterode – Altenau (ca. 25 km)
Wer mit dem Zug in Osterode ankommt, wird gleich vor dem
Bahnhof vom ersten Hexen-Stieg-Zeichen empfangen. Dicht
an dicht folgen die „Hexensymbole“ und geleiten den
Wanderer durch die Altstadt (Samstag war gerade
Markttag) zum eigentlichen Startpunkt des Hexen-Stiegs
auf dem Parkplatz „Bleichestelle“. Noch einen großen
Schluck aus der Wasserflasche und ein paar Kalorien
„nachgelegt“ und um 11:45 Uhr geht es für uns los.
Zunächst leicht bergan verlassen wir schnell den Ort.
Allzu hohe Erwartungen sollte man an die erste Etappe
des Hexen-Stiegs nicht knüpfen. Zumindest die ersten 10
bis 15 km verlaufen recht eintönig auf breitem Forstweg
durch den Wald. Nur wenige Ausblicke gewährt der dichte
Bewuchs in die westlichen Ausläufer des Harzes.
Die erste kleine Abwechslung erleben wir nach etwa 10
Kilometern: Holzskulpturen mit einem Briefkasten und
einem innen liegenden Buch mit der Möglichkeit sich als
„Hexen-Stieg-Geher“ einzutragen. Einige Stunden vor uns
hatte sich eine Wandergruppe aus Österreich eingetragen.
Wir hatten übrigens bis zu diesem Punkt überhaupt noch
keinen anderen Wanderer getroffen und auch später bis
Altenau begegneten uns nur ganz wenige Leute mit
größeren Rucksäcken (einige vereinzelte Spaziergänger
unweit von Ortschaften). Die Beschaffenheit des
Wanderwegs änderte sich am Bärenbrucher Teich. Auf
schmaleren Pfaden ging es nun durch den Wald und wir
trafen erstmals auf alte Zeugnisse des Bergbaus aus dem
18. Und 19. Jahrhundert. Der hohe Wasserbedarf des
Bergbaus damaliger Zeit führte zur Anlage umfangreicher
Bewässerungssysteme. Der Hexen-Stieg führt über weite
Strecken nun an diesen Kanälen entlang (Huttaler
Wasserlauf). Der Vorteil: keine Steigungen oder längere
Gefällestrecken. Weiter führt unsere Wanderung zum
Sperberhaier Damm und auf diesem bis zum Dammhaus. Wir
erreichen die Eisenquelle. Jetzt ist es nicht mehr weit
bis nach Altenau, unserem ersten Tagesziel.
Optische Eindrücke der ersten Etappe vermittelt die
Bildergalerie.
Als
Unterkunft hatte ich das „Jugendhotel Drei Bären“ -
unserem Alter angepasst ;-) - gebucht. Es liegt gleich
am Ortseingang von Altenau und damit höchstens 500 Meter
vom Hexen-Stieg entfernt. Gegen 17:30 Uhr waren wir da.
Zimmer bezogen, geduscht und nach der Möglichkeit zum
Abendessen Ausschau gehalten (und einer Chance, das
erste 2012’er EM-Gruppenspiel Deutschland – Portugal zu
sehen). Im Jugendhotel gab es Schnitzel mit
Bratkartoffeln von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr. Wollten wir
nicht, schon gar nicht 19:30 unser Nachtlager beziehen.
Macht nichts, wenige Meter daneben gibt es das
„Forsthaus“. Es ist Sonnabend, 18:30 Uhr – und das
Forsthaus geschlossen. Öffnungszeit bis 18:00 Uhr. Und
nun? Bis in den Ort hinein ist es relativ weit (mit 25
km in den Gliedern). Aber da ist doch in der Ferne ein
Schild mit einer bekannten Biersorte zu sehen. Es ist
die Hüttenkneipe Schneewittchen (schneewittchen.harz.de)
mit einem zwar überschaubaren Speiseangebot, aber
preiswert und mit „Public Viewing“. Pech nur für den
Wirt, dass kaum ein Dutzend Gäste Fußball schauen
wollten. Wir hielten bis zum Ende durch, obwohl das
Spiel eher zum Einschlafen animierte.
Weiter zur Wanderetappe
2... |