Glencoe - ins
Tal der Tränen:
Das Glen Coe ist ein 16 Kilometer langes Tal im
westlichen Teil der schottischen Highlands. Die Schotten
verbinden das „Tal der Tränen“ mit einer grausigen
Geschichte, dem Mord am Clan der McDonalds. Den Namen erhielt es vom Fluss Coe, der im
Tal in den Loch Leven mündet. Die durch Gletscher
geformte Landschaft mit den über eintausend Meter
aufragenden Bergen gehört zu den eindrucksvollsten
Landschaften der Highlands. Die Wanderung in das
verstecke Lost Valley sollte sich kein Besucher Glen
Coes entgehen lassen. Die Tour ist nicht sehr lang, bis
zum Talschluss und zurück etwa 9 Kilometer, der zu
bewältigende Aufstieg beträgt ca. 200 Meter. Der Weg ist
allerdings an einigen Stellen steinig, eine steile und
etwas ausgesetzte Passage erfordert zumindest
Trittsicherheit und gute Wanderschuhe. Vom kleinen
Örtchen Glencoe kommend fährt man etwa 7 Kilometer ins
Tal hinein bis zum ersten ausgebauten Parkplatz. Hier
beginnt der Wanderweg, der zunächst über eine
Fußgängerbrücke und dann mäßig ansteigend in das Tal
führt. Erst nach einiger Zeit öffnet sich das Blickfeld
und man sieht die steil aufragenden Gipfel des Stob
Coire Sgreamhach, der im Mai 2010 noch teilweise mit
Schnee bedeckt war, und zu beiden Seiten die großen
Felswänden des Gear Aonach und des Beinn Fhada. Der Pfad
geht weiter bergan bis zu einem Wasserfall, an dem die
meisten Wanderer umkehren. Auch eine Besteigung der
angrenzenden Munros im Gebiet der drei Schwestern
(höchster Gipfel Stob Coire nan Lochan, 1115 m) ist
möglich, was sich dann aber zu einer sehr langen
Tagestour ausweiten würde. Die besten Eindrücke der
Wanderung vermitteln die
Bilder der
Diashow.
Auf den Creach Bheinn - die Besteigung eines
Corbetts:
Der 810 Meter hohe Creach Bheinn liegt unweit unserer
Lodge ganz in der Nähe des Loch Creran. Er zählt wegen
seiner Höhe zu den sogenannten Corbetts, der Kategorie
unterhalb der Munros. Nach 15 Minuten Fahrzeit parkt
Gordon unseren Kleinbus am Rand der A828 direkt am Loch
Creran. Wir haben also jetzt 810 Höhenmeter vor uns, da
es zwischendurch auch mal ein Stück abwärts geht, werden
es insgesamt wohl etwa 900 Höhenmeter sein. Reichlich
fünf Stunden Fußweg liegen vor uns. Die Sonne scheint.
Die Sicht ist gigantisch. Es geht los, zunächst durch
ein kleines Waldstück, dann auf einem steinigen
Wirtschaftsweg immer bergan. Nach etwa 550 Höhenmetern
verlassen wir den Weg nach rechts und steigen nun
querfeldein auf. Tief unter uns liegt Loch Creran.
Richtig steil geht es zu einem Vorgipfel. Wir sehen
schon den Gipfelaufbau des Creach Bheinn. Jeder geht
sein eigenes Tempo. Wir erreichen den Gipfel und können
kilometerweit über die schottischen Highlands blicken.
Die Sicht reicht bis zum verschneiten Gipfel des Ben
Nevis, dem mit 1344 m höchsten Berg der britischen
Inseln. Nach einer ausgiebigen Rast und vielen Fotos vom
faszinierenden Panorama machen wir uns auf den Rückweg.
Die besten Eindrücke der Wanderung vermitteln die
Bilder der
Diashow.
Kinlochleven - Ausgangspunkt für eine schöne
Rundwanderung: Kinlochleven, ein kleiner Ort
mit knapp 1.000 Einwohnern, liegt am Ostende des Loch
Leven, eingerahmt von hohen Bergen, dem Mamores im
Norden, den Munros des Glen Coe im Süden. Bekannt wurde
der Ort durch die Aluminiumfabrik, die aber im Juni 2000
den Betrieb einstellte. Da die Aluminiumproduktion
bekanntermaßen sehr energieintensiv ist, baute man in
den Bergen oberhalb Kinlochlevens ein Wasserkraftwerk
und einen über 900 Meter langen Staudamm (1907 in
Betrieb genommen). Das im sehr unwegsamen Bergland
entstandene Bauwerk zählt noch heute zu den
ingenieurtechnischen Meisterleistungen Schottlands.
Nach einer 45-minütigen Autofahrt von der Clenure Lodge
aus erreichten wir Kinlochleven, den Ausgangspunkt einer
schönen Rundwanderung. Durch den Ort führt der bekannte
West Highland Way, Grund dafür, dass
wir
das erste und einzige Mal in unserer Urlaubswoche
relativ viele Wanderer trafen. Wir beginnen unsere Tour
direkt gegenüber der Kletterhalle (siehe später). Es
geht in nordöstlicher Richtung in die Berge, zunächst
Richtung Staudamm/Wasserkraftwerk. Schnell gewinnen wir
Höhe und erreichen eine Rohrleitungstrasse, die zum
Kraftwerk führt. Wir wenden uns aber vom Kraftwerk ab
und gehen entlang der Trasse ohne große
Höhenunterschiede in nördlicher Richtung. Tief unter uns
liegt der Loch Leven. Das Wetter ändert sich schnell.
Eben schien noch die Sonne, jetzt ziehen dunkle Wolken
auf. Ein kurzer Regenschauer zwingt uns dazu, die
Regenjacke überzustreifen. Bald vertreibt der Wind die
dunklen Regenwolken wieder. Nach der Mittagsrast
verlassen wir die Trasse und gelangen in südwestlicher
Richtung zu einer Lodge. Leider kein Guiness aus dem
Fass. Dann gehen wir lieber weiter. Nach mäßigem Abstieg
gelangen wir schließlich wieder an den Ortsausgang von
Kinlochleven. Eine sehr schöne Wanderung mir zahlreichen
Aussichten geht nach etwa fünf Stunden zu Ende.
Unbedingt besichtigen sollte man das Mountain Activity
Centre in Kinlochleven, wie wir es zum Abschluss unserer
Wanderung taten. Ein alter Kohlebunker wurde 2004 zu
einem Kletterzentrum, den Ice Factor umgebaut. Die
Kletterhalle besitzt die höchste Indoor Eiskletterwand
sowie die höchste normale Kletterwand Großbritanniens.
Die besten Eindrücke der Wanderung vermitteln die
Bilder der
Diashow.
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