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Hrebienok - Malá Studená dolina - Priečne sedlo - Velká Studená dolina
 

Wegweiser im Velka Studena Dolina

Die Rundwanderung vom Hrebienok durch das Malá Studená dolina, über den Pass Priečne sedlo und durch das Velká Studená dolina zurück zum Ausgangspunkt zählt nicht nur zu den Klassikern in der Hohen Tatra, sie ist auch eine der anspruchsvollsten Touren.

Bildergalerie Aufstieg Tery-HütteNach dem Regen am Vortag begrüßte uns die Sonne. Pünktlich 8.00 Uhr setzte sich die Standseilbahn von Starý Smokovec (Altschmecks) zum Hrebienok in Betrieb. Dann wollen wir also noch einmal starten, nach 29 Jahren! Immer wieder erinnern wir uns zurück: Damals mussten wir uns in die lange Schlange der Wartenden einreihen und hoffen, dass wir mit der nächsten Bahn mitkommen. Sonst wäre wieder eine halbe Stunde Zeit verloren gewesen. Heute ist die Bahn zum Hrebienok nicht einmal zu einem Drittel besetzt. Der Startpunkt Hrebienok (1.285 m) spart uns gegenüber dem Ort fast 300 Höhenmeter Aufstieg. Wir haben aber immer noch über 1000 Höhenmeter vor uns. Für die Aussicht zur Lomnitzer Spitze nehmen wir uns nur kurz Zeit. Wir wollen möglichst zügig zum Abzweig ins Malá Studená dolina gelangen und den Aufstieg zur 2.015 m hoch gelegenen Téryho chata (Tery Hütte) bis zum späten Vormittag geschafft haben.

Wir kommen gut voran. Es sind nur wenige Leute unterwegs. Die Hütte ist schon von der Mitte des Tales aus zu sehen. 1984 waren wir der Meinung, dass wir es ja bald geschafft haben müssten, als die Hütte auftauchte. Heute wissen wir, dass uns noch ein langer Aufstieg über die für die Tatra typischen Granitplatten bevorsteht. Mit der richtigen Einstellung fällt es uns jetzt viel leichter als damals. Gegen 10.30 Uhr betreten wir die Téryho chata. Der Schankraum ist fast leer. Wir gönnen uns – genau wie vor 29 Jahren - einen warmen Tee, denn hier oben ist es recht frisch. 30 Minuten später geht es weiter dem Talschluss entgegen und damit zum Überstieg über den Priečne sedlo (Prinzensattel, 2.352 m). Bereits in einiger Entfernung sieht man den einzigen Überstieg ins Velká Studená dolina . Wer noch nie hier war, glaubt nicht, dass sich der Aufstieg ohne Sicherung überwinden lässt. Ein bisschen Mut gehört schon dazu, wie man auf den Bilder unschwer erkennen kann. Das ist die "Rübezahlstiege x 3", aber eben 2.300 Meter über dem Meeresspiegel.

Abstieg vom Prinzensattel

1984 hatten wir in der Ferne die Leute an der Steilwand gesehen und gedacht, es seien Bergsteiger. Jetzt sind wir nicht nur auf den kettengesicherten Überstieg eingestellt sondern auch durch viele Bergtouren mit der entsprechenden Erfahrung ausgerüstet. Damals beschlich uns ein unbehagliches Gefühl, als wir vor dem steilen Schutthang standen und die langen Ketten und Stahlklammern hoch über uns sahen. Wir nehmen die „ganz lange Stiege“ in Angriff. Wenige Wanderer sind vor uns in der Wand.

Bildergalerie PrinzensattelEs geht zügig voran. Das Gestein ist trocken und bietet guten Halt für die Bergschuhe. Kurz vor dem Pass holen wir ein junges Paar ein, die sichtlich Mühe haben, die letzten Meter zu bewältigen. Sie lassen uns an einer breiteren Stelle passieren. Zum Mittag stehen wir auf der Passhöhe. Da es auf dem schmalen Grat keine Möglichkeit zur Rast gibt, klettern wir gleich wieder ab. Der Weg ins Velká Studená dolina führt zunächst über einen steilen Schutthang nach unten. Die ersten 30 Minuten Abstieg sind sehr mühsam. Im Geröll muss man vorsichtig gehen. Bildergalerie Velka Studena DolinaWoran wir uns nicht mehr erinnern können: Der Weg bis zur Zbojnícka chata (Räuberhütte, 1.960 m) ist weit, zu weit, um hier die Mittagsrast zu halten. Also suchen wir uns im Granitgeröll des Tales einen Platz zur Stärkung. Schließlich gelangen wir zur genannten Hütte. Jetzt schmeckt mir aber ein Bier. Wer glaubt, die Tour sei nun fast geschafft, der irrt. Scheinbar endlos zieht sich der Abstieg noch durch das Tal zum Hrebienok (laut Wegweiser 2 Stunden, 15 Minuten). Aber mit dem Tagesrucksack sind wir viel besser dran als die Träger, die uns mehrfach entgegenkommen und die Lebensmittel auf dem Rücken vom Hrebienok zur Räuberhütte tragen (müssen). Manch einer dürfte wohl deutlich über 30 Kilogramm auf dem Rücken haben. Nach knapp 8 Stunden Gehzeit (ohne Pausen) sind wir wieder an der Bergstation der Standseilbahn und fahren ganz gemütlich nach unten in den Ort Starý Smokovec (Altschmecks). Ob wir vor 29 Jahren weniger „geschafft“ waren als heute, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Auf jeden Fall war es heute ein ebenso tolles Erlebnis wie damals. Das schöne Wetter wird uns ebenso in Erinnerung bleiben wie die unvergesslichen Aussichten in den Hochtälern und vom Prinzensattel.
 


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