Zum
Skalnaté pleso und auf den Predné Solisko (2.093
m)
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Unser Tatraurlaub begann nicht mit schönem
Wetter. Für den späten Vormittag war Regen
angesagt, Schauer im weiteren Tagesverlauf.
Davon wollten wir uns nicht abschrecken lassen.
Dann nutzen wir das Wetter eben zu einer
Einlauftour. Vom Hrebienok, der Bergstation der
Standseilbahn aus Starý Smokovec (Altschmecks),
beginnen wir die Wanderung 1.285 m über dem
Meeresspiegel. Das Ziel heißt zunächst
Skalnaté pleso (1.751 m), ein kleiner Bergsee
unterhalb der Lomnitzer Spitze. Hier wollen wir
dann entscheiden, ob wir zum Sattel unterhalb
der Lomnitzer Spitze gehen oder nach Tatranská
Lomnica (Tatralomnitz, 850 m) absteigen.
Der
Weg vom Hrebienok ist gut ausgebaut. Es
handelt sich hier um einen Wegabschnitt der
sogenannten Tatramagistrale. Sie führt aus einer
Meereshöhe von 940 Meter von Podbanský bis zum
Bergsee Biele pleso (1.612 m), ist 46 Kilometer
lang und erreicht auf dem höchsten Punkt 2.037
Meter. Wir gehen zunächst auf dem bequemen
rot markierten Weg ohne große Höhenunterschiede
nach Nordosten, am Abzweig ins Velká Studená
dolina vorbei, und steigen einigen Meter ab
zum Wasserfall des Baches Studený potok.
Kurz danach erreichen wir den Abzweig ins
Tal Malá Studená dolina. Hier werden wir am
nächsten Tag unseren Aufstieg zur Tery-Hütte und
zum Prinzensattel beginnen. Heute führt uns der
Weg auf der Magistrale weiter zu einem
Aussichtspunkt, von dem man bei schönem Wetter
bis tief in die beiden Täler Velká Studená
dolina und Malá Studená dolina hineinschauen
kann. Wir können heute nicht weit schauen. Aber
immerhin hält das Wetter. Noch ist es
trocken. Über den Aussichtspunkt "Lomnická
vyhliadka" und die Hänge des Kammes "Lomnický
hrebeň" geht es schließlich zur Hütte Skalnata
chata. Diese wird wieder bewirtschaftet, nachdem
sie viele Jahre brach lag. Von der Chata aus ist es
nicht mehr weit bis zum
Skalnaté pleso und damit der Bergbahn,
die mit einer Kabine Gäste zur Lomnický štít
(Lomnitzer Spitze, 2.634 m) bringt. Hier befindet
sich auch die Bergstation der Kabinenbahn
von/nach Tatranská Lomnica. Nach knapp zwei
Stunden haben wir unser erstes Ziel erreicht. Zu
unserem Erstaunen ist der kleine Bergsee fast
gänzlich ausgetrocknet. Die Lomnitzer Spitze ist
wolkenverhangen. Obwohl die Sicht nur wenige
Meter beträgt, ist die nächste Kabine, die zum
Gipfel fährt, gut gefüllt. Für 24 Euro bei „null
Sicht“ sparen wir uns das. Der Sessellift zum
Lomnitzer Sattel fährt gar nicht. Als wir
überlegen, wie es weitergehen soll, beginnt es
zu regnen.
Also setzen wir uns in das Restaurant der
Seilbahn und machen unsere Mittagspause. Wollen
wir wirklich zu Fuß im Regen nach Tatranská
Lomnica absteigen? Das sind immerhin fast
900 Höhenmeter. Plötzlich hört der Regen auf.
Wir gehen los. Den steilen Weg unter der
Seilbahn. Die Tour wird aber bald zur Tortour,
da im Hang gerade eine neue Skipiste angelegt
wird. Der Wanderweg ist teilweise
„weggebaggert“, der Untergrund aufgeweicht.
Jetzt fängt es auch noch wieder an zu regnen.
Nach einem mühsamen Abstieg stehen wir zwei Stunden
später in Tatranska Lomnica, lösen ein Ticket
für die Tatrabahn und fahren zurück nach Starý
Smokovec (Altschmecks). Damals wussten wir
natürlich noch nicht, dass es unsere einzige
Schlechtwetterwanderung bleiben sollte.
Auf den Predné Solisko (Vorderer Solisko,
2.093 m)
Der
Predné Solisko ist der einzige Gipfel
der Hohen Tatra, den man bequem mit dem Lift
erreichen kann. Also ganz bis zum Gipfel führt
der Sessellift nicht. Die letzten paar
Höhenmeter muss man noch zu Fuß zurücklegen.
Nach
der langen und anstrengenden Wanderung über den
Prinzensattel am Vortag und dem Regen in den
Morgenstunden fuhren wir mit der Tatrabahn nach
Strbske Pleso (Tschirmersee). Mit dem Sessellift
geht es bis zur Chata am Predné Solisko
(Vorderer Solisko, 2.093 m). Der Gipfel liegt
zwischen den beiden Tälern Mlynická und
Furkotská dolina und bietet eine wirklich
herausragende Sicht über Strbske Pleso, zur
Niederen Tatra und über einen Teil der
Hochgebirgswelt der Granitriesen der Tatra.
Den mit einer Stunde angegebenen Aufstieg vom
Sessellift bewältigten wir in 40 Minuten und
hatten Glück, zunächst völlig allein auf dem
Gipfel zu stehen. Wegen der leichten
Erreichbarkeit ist hier sonst viel los. Es
herrscht fast wolkenloser Himmel und
ausgezeichnete Fernsicht. Was will man mehr?
Zurück geht es bis zur Chata auf dem gleichen
Weg. Wir nutzen den Sessellift, der unweit der
Chata pod Soliskom endet, auch für die Talfahrt.
Schließlich kosten Hin- und Rückfahrt nur zwei
Euro mehr als die einfache Tour. Dann lassen wir
es heute einmal gemütlich angehen.
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