Nach der
Hochlanddurchquerung besuchten wir im Norden drei
wunderschön gelegene Orte. Holar, ein ehemaliger
Bischofssitz (1106 - 1798), war der erste
Übernachtungsort. In Holar befindet sich die älteste
Steinkirche Islands, eingeweiht 1763. Der Kirchturm
wurde erst 1950 errichtet zur Erinnerung an den letzten
katholischen Bischof, der 1550 auf Befehl des damaligen
dänischen Königs enthauptet wurde. Die Weiterfahrt
führte zunächst über Akureyri zum Myvatn mit
Zwischenstopp am Wasserfall Gothafoss.
Akureyri ist die viertgrößte Stadt Islands mit 15.000
Einwohner und gilt als die schönste Stadt des Nordens.
Die Lage inmitten schneebedeckter Berge ist sehr
fotogen. Die Stadtgründung geht auf den Beginn des 19.
Jahrhunderts zurück. Dänische Kaufleute gründeten das
bald blühende Handelszentrum.
Als dritten Ort im Norden besuchten wir Husavik, die
Hauptstadt der Wale. Hier befindet sich das Zentrum des
Walbeobachtungstourismus. Von Husavik aus kann man eine
mehrstündige Walbeobachtungsfahrt unternehmen. Die
Boote fahren bei jedem möglichen Wetter, auch bei
Regen. Wale lassen sich aber meist nur bei sonnigem,
schönen Wetter sichten. Ob sich die Ausgabe von 3.300
Kronen (87 Kronen = 1 Euro, Stand 2003) lohnt, muss
jeder wohl selbst entscheiden. Wir verzichteten auf eine
Fahrt (in Husavik aus zeitlichen Gründen, in Reykjavik
wollten wir nicht mehr).
Die bleibendsten Eindrücke des Nordens nahmen wir vom
Aufenthalt am Myvatn (Mückensee) mit. Das Gebiet des
Myvatn ist vom Vulkanismus geprägt. Nur wenige Jahre
zurückliegende Eruptionen hinterließen riesige
Lavafelder, gut zu sehen nach einem etwas
schweißtreibenden Aufstieg zum Vulkankrater Hverfjall
und in den Lavafeldern von Dimmuborgir. Zwar etwas
geruchsbelästigend aber sehr interessant sind die
Sulfatarenfelder Namaskarth ganz in der Nähe des
Sees. Es zischt, dampft und brodelt aus zahlreichen
Öffnungen, die in den unterschiedlichsten Farben
schimmern.
Ein abschließender Hinweis zum Myvatn. Der See heißt
nicht umsonst "Mückensee" in der deutschen
Übersetzung. Auch wir wurden von unzähligen kleinen
Tierchen belästigt, die wir aber eher als Fliegen
bezeichnen würden und die nicht stechen. Trotzdem ist
der Besuch des Gebietes ein unbedingtes "Muss"
einer Islandreise. Mücken/Fliegen gibt es übrigens im
Sommer überall auf Island, je nach Wetter mehr oder
weniger viele. Vom
Mückensee aus führte uns ein Tagesausflug in den
Norden, über Husavik zum Nationalpark Jökulsargljufur.
Durch den Nationalpark fließt der Gletscherfluss
Jökulsa a Fjöllum, der am Nordrand des größten
Gletschers Vatnajökull entspringt und den mächtigen
Wasserfall Dettifoss hervorbringt. Schon von Ferne sieht
man die Gischtwolken des Dettifoss, dessen ungeheure
Wassermassen 44 m in die Tiefe stürzen (Videoclip!).
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