An dieser Stelle möchten wir von zwei Ausflügen
mit (ganz) kleinen Wanderungen berichten, die
Kos-Besuchern ausdrücklich empfohlen seien.
Pyli und Palio
Pyli
Der
Ort
Pyli
liegt oberhalb unseres Urlaubsortes Tigaki und
ist von da aus mit dem Mietwagen in 10 bis 15
Minuten zu erreichen. Zwar halten sich die
Sehenswürdigkeiten der etwa 2.000 Einwohner
zählenden Gemeinde in Grenzen, einen kurzen
Zwischenstopp auf dem Weg nach Palio Pyli sind
sie uns wert. Noch relativ flach ist der untere
Teil des Ortes (Agios Georgios), der obere Teil
(Ágios Nikólaos) wird durch die Ausläufer des
Dikeos geprägt. In der Nachsaison sind freie
Parkplätze in Pyli schnell zu finden. Zunächst
besuchen wir den „Brunnen mit den Löwenköpfen“
(Pigi) vom oberen Ortsteil aus. Hinweisschilder
zeigen uns den Weg. Das Wasser des Brunnens mit
den Löwenköpfen ist bei den Einwohnern von Pyli
sehr belieb. Man erzählt, dass Frauen, die das
Wasser des Brunnens trinken und diesen danach
umrunden, mit vielen Kindern gesegnet werden
sollen.
Eine zweite bekannte Sehenswürdigkeit Pylis ist
das Grab des Charmylos aus dem vierten
Jahrhundert vor Christus. Charmylos wurde als
Held verehrt. Auf ihn wird die Besiedlung Pylis
zurückgeführt. Die kleine Kapelle am Grabmal ist
an unserem Besuchstag leider verschlossen.
Weiter
geht es zu unserem eigentlichem Ziel, dem
verlassenen Gebirgsdorf
Palio Pyli. Dieses liegt östlich des
heutigen Dorfes und ist entweder vor der
Ortseinfahrt von Pyli – von der
Inselhauptstrasse (Mainroad) kommend – auf einer
ausgeschilderten Zufahrt zu erreichen oder vom
oberen Ortsteil kommend direkt von der Kirche im
unteren Ortsteil (Agios Georgios) aus (leider
keinerlei Beschilderung). Die zum Schluss recht
schmale Fahrstraße endet an einer Quelle. Hier
kann man seinen Mietwagen abstellen. Allerdings
ist die Parkfläche auf ca. 10 – 12 PKW
beschränkt, was in der Hochsaison nicht
ausreichen dürfte. Die Gründung des Ortes wird
im 15. Jahrhundert vermutet. Die Bevölkerung von
Pyli und Umgebung floh vor Angriffen der
Seeräuber in die Berge. Geschützt durch eine
alte byzantinische Festung entstand damals die
Siedlung, die heute Paléo Pyli oder Old Pyli
genannt wird. Wegen einer Choleraepidemie
verließen die Einwohner den Ort und zogen zurück
in das heutige Pyli. Eine kleine Rundwanderung
führt uns durch die alte Ortschaft, von der nur
noch wenige Mauerreste erhalten sind.
Lohnenswert ist der Aufstieg zur alten Festung.
Der Aufstieg wurde teilweise saniert. Erhalten
geblieben sind auch hier nur einige Mauerreste.
Der Rundblick über große Teile der Insel Kos –
besonders nach Norden Richtung Marmari, Tigaki
und den dazwischen liegenden Salzsee – ist
lohnenswert. Zwischen den Ruinen finden Wanderer
eine kleine Taverne mit einer ganz einzigartigen
Sanitäreinrichtung.
Da wir noch Zeit haben, nutzen wir diese zur
Weiterfahrt nach Kardamena, einem Badeort an der
Südküste der Insel Kos. Weniger der Ort als
vielmehr die Verbindungsstraße durch das karge
Hochland zwischen Pyli und Kardamena waren für
uns sehenswert.

Wer Urlaub auf Kos
macht, sollte unbedingt der Nachbarinsel
Nisyros einen Besuch abstatten.
Die kleine Insel mit ihren knapp 1.000
Einwohnern ist nur der Rest eines einst
gewaltigen Vulkans, dessen Aktivitäten man auch
heute noch deutlich spüren kann. Nisyros ist
bisher vom Massentourismus weitgehend verschont
geblieben. Sicher auch deshalb, da es auf
Nisyros keine bedeutenden Strände gibt. Vor allem
Individualtouristen und Tagesausflügler besuchen
die Insel. Da Letztgenannte am frühen Nachmittag
mit den Ausflugsbooten wieder zurück nach Kos
fahren, kehrt auf der Insel ab 16.00 Uhr völlige
Ruhe ein.
Nisyros zählt neben Methana, Milos und
Santorin zu den aktiven Vulkanen Griechenlands.
Von
Kos aus kann man über ortsansässige
Reiseveranstalter einen Tagesausflug buchen.
Diverse Angebote gab es in Tigaki. Sie
unterscheiden sich erstaunlicherweise im Preis
teilweise deutlich (zwischen 25 Euro und 47
Euro). Wir griffen im preiswerten Segment zu und
mussten es nicht bereuen. Die Organisation
klappte reibungslos. Mit einem PKW werden wir
von Tigaki aus zum Hafen nach Kardamena
gebracht. Etwa 30 Minuten nach unserer Ankunft
legt das Schiff ab und bringt uns nach einer
knappen Stunde Fahrzeit in den Hafen von Mandraki, den Hauptort der Insel (ca. 700 – 800
Einwohner). Hier stehen schon die Busse zur
Weiterfahrt in die Caldera des Vulkans bereit.
Nach etwa zwanzig Minuten Fahrzeit mit dem Bus
befindet man sich direkt am Kraterrand. Hier
wird noch einmal ein Eintritt fällig (3 Euro im
September 2015). Auf einem relativ bequemen Pfad
steigt man in den Kratergrund, der nach zehn
Minuten erreicht ist. Überall dampft und zischt
es im Felsgrund. An einer Stelle gibt es einen
Schlammtümpel mit kochend heißem Wasser.
Erstaunlicherweise alles ohne Absperrungen. Nach
einer knappen Stunde geht die Busfahrt zurück
nach Mandraki mit Freizeit (Mittagessen,
Besichtigung des alten Johanniter-Kastells).
15.30 legt das Schiff wieder ab und bringt uns
zurück nach Kardamena. Hier wartet bereits unser
Taxi für den Rücktransfer nach Tigaki.
Wer mehr über die Geschichte des Vulkans
erfahren möchte, dem sei die Website http://www.dodekanes.eu/nisyros_vulkan.html
empfohlen.
Fortsetzung: auf
den Dikeos
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