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Kos 2015: Wanderung auf den Dikeos zum höchsten Punkt der Insel
 

Blick vom Süden auf den Dikeos

Kos ist mit Sicherheit keine Insel für passionierte Wanderer, eine Bergtour wollen wir aber empfehlen: die Besteigung des Dikeos.
Der Dikeos ist mit 846 m der höchste Berg der Insel und gleichzeitig der einzige Gipfels zu dem eine lohnenswerte Wanderung möglich ist. Andere Berggipfel sind militärisches Sperrgebiet, kleinere Erhebungen sind kaum bedeutende Ziele – unsere Ansicht dazu.

Normalerweise bereiten wir uns auf eine längere Wanderung in einem unbekannten Gebiet vor. Da es allerdings keine brauchbaren Wanderkarten der Insel gibt und wir wegen der geringen Ausdehnungen des Gebirgszuges und der Beschreibung im Reisführer „Kos“ aus dem Michael Müller Verlag es nicht für notwendig erachteten, versuchten wir die Wegfindung ohne weitere Recherchen (und ohne GPS, was ich zu Hause ließ). Keine gute Lösung, wie sich später herausstellte.

Mehrmals nahmen wir den genannten Touristenführer mit der Wegbeschreibung zur Hand. Leider waren wichtige Hinweise nicht zu finden oder so kurz beschrieben, dass sie für uns nicht nachvollziehbar waren. Für alle Wanderfreunde, die schnell und auf dem direkten Weg zu Gipfel möchten, hier die genaue Wanderbeschreibung.

Ausgangspunkt ist der kleine Ort Zia (Foto), der am besten mit einem Mietwagen zu erreichen ist. Da fast alle Busse nur von und nach Kos-Stadt fahren, ist die Anreise von einem anderen Ort ohne Mietwagen sehr zeitaufwendig und daher nicht zu empfehlen.
Im Reiseführer (Ausgabe 2007) steht:

„Vom Wendeplatz im oberen Ortsteil führt ein schöner Fußweg (anfangs Treppen) an der Taverne Kefalovrysi vorbei zum Aufstieg. Dabei geht es in einer Kurve gut 1 km über eine Schotterpiste. Wer den Weg abkürzen will, geht durch das Viehgatter querfeldein. Von der Schotterpiste zweigt ein schmaler Fußweg ab, ein Schild weist hier auf die Ag.-Christos-Kapelle hin. Der Fußweg führt erst durch ein Kiefernwäldchen, dann in die Felsenlandschaft hinein. Die Strecke ist gut sichtbar mit Kreuzen markiert….“

Zunächst stellte sich für uns die Frage: Wo befindet sich der „Wendeplatz im oberen Ortsteil“? Diesen mit dem Auto zu suchen, erweist sich als schwierig, besonders wenn man berücksichtigt, dass es in dem kleinen Örtchen Zia meist von Touristen (und Bussen) wimmelt. Deshalb hier eine nachvollziehbare Beschreibung:

Mit dem Mietwagen fahren wir von Norden (Tigaki) kommend die relative schmale und kurvenreiche Strecke in das kleine Bergdorf hinein, lassen uns von den vielen Touristen, die die Souvenirstände auf der schmalen Straße belagern, nicht abschrecken und fahren immer weiter bergan. Auf der linken Seite sehen wir die große Taverne Olympia. Direkt dahinter biegt in einer scharfen Rechtskurve eine schmale Straße ab (leider habe ich mir die Bezeichnung auf dem Wegweiser nicht gemerkt und kein Foto gemacht). Diese schmale Straße fahren wir bergan und erreichen nach ca. 200 bis 300 Metern tatsächlich den „Wendeplatz im oberen Ortsteil“. Gegen 9.00 Uhr sollte man hier auch noch einen der wenigen Parkplätze bekommen (im September war hier jedenfalls um diese Zeit noch alles frei).

Blick vom Dikeos-Vorgipfel nach Norden über Zia und Tigaki

Nicht zu übersehen ist dann der Wegweiser und der Treppenaufstieg  – Fotos. Wir kommen bald an der Taverne Kefalovrysi vorbei, die allerdings Ende September 2015 geschlossen ist. Wenige Meter später treffen wir auf den rustikalen Wegweiser – siehe Foto. Wir gehen also nach rechts (in westliche Richtung) und werden zum ersten Mal durch einen blauen Pfeil am Baum verunsichert, der hangaufwärts weist. Ist das die genannte Abkürzung durch das Viehgatter? Einen Kilometer sollen wir jetzt auf einer Schotterpiste laufen und dann die Abzweigung mit dem „Schild zur die Ag.-Christos-Kapelle“ finden. Finden wir nicht. Es gibt kein Hinweisschild und den Weg auf der Schotterpiste, die am Anfang eine Betonstraße ist, schätzen wir auch deutlich länger als einen Kilometer ein. Von unseren „Irrungen und Wirrungen“ will ich hier nicht weiter berichten, sondern den korrekten Weg beschreiben. Vom rustikalen Wegweiser gehe man also immer weiter auf der anfangs betonierten Straße, die später zur Schotterpiste wird. Man kommt tatsächlich an einer kleinen Kapelle (Foto, rechts neben der Piste) vorbei. Es handelt sich aber nicht um die Ag.-Christos-Kapelle (diese befindet sich auf dem Berggipfel!). Hier kommt auch noch lange nicht der avisierte Abzweig. Wir laufen immer weiter auf der Schotterpiste. Vor uns sehen wir ein großes Gatter. Wir gehen nicht hinein. In einer scharfen Kurve biegt der Weg vor dem großen Gatter nach links ab. Bald kommen wir zu einem Drahtzaun, welcher den Weiterweg scheinbar versperrt (falls geschlossen). Das Schild zeigt uns aber, dass wir hier nun endgültig richtig sind. Wir gehen also durch das Gatter (verschließen es natürlich wieder) und finden dann wenig später tatsächlich die im Reiseführer beschriebene Abzweigung zum eigentlichen Aufstieg (Steinmann, roter Pfeil auf Stein, Blechschild mit „Dikeos“) – Foto. Jetzt ist der Weg durchgehend markiert (meist rote Pfeile, auch kleine Blechtafeln mit der Aufschrift „Dikeos“), steigt in großen Serpentinen durch den Wald an und führt schließlich aus diesem heraus in eine Felsenlandschaft (Foto). In diesem folgenden – allerdings nur kurzen - Abschnitt ist man mit knöchelhohen Leichtbergstiefeln gut beraten. Es geht aber auch mit profilierten Trekking-Halbschuhen gut zu steigen.

Wir erreichen über eine Geländestufe eine Anhöhe und nach weiteren 10 Minuten den Vorgipfel (Fotos). Von hier aus führt der deutlich sichtbare Pfad in mäßiger Steigung nach links (südöstlich) auf der Nordseite des Kamms zum Gipfel. Auf dem Gipfel befinden sich eine kleine Kapelle, eben die im Reiseführer genannte Ag.-Christos-Kapelle, ein recht merkwürdiges und monströses Gipfelkreuz und die griechische Fahne. Der Aufstieg dauert auf direktem Weg – der mit dieser Beschreibung nicht schwierig sein sollte – etwa zwei Stunden.

Hier auch noch ein GPS-TrackGPSies - Zia-Dikeos (Gipfel).
 

Leider hatten wir an diesem Tag vom Gipfel (Fotos) überhaupt keine Sicht. Meist hing während unserer Urlaubswoche eine Wolke über dem Berg. Aus der Einsattelung vor dem Gipfel gelangen mir auf dem Rückweg dann doch noch einige Fotos mit Fernblick. Der Rückweg erfolgt auf der gleichen Strecke wie der Aufstieg. Insgesamt sollte man also für die Wanderung mit Gipfelrast und Fotostopps etwa 4,5 Stunden einplanen (reine Gehzeit zwischen 3,5 und 4 Stunden).