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Zittauer Gebirge - Eine runde Sache, die Runde um Oybin. Vom Alpinen Grat zur
Großen Felsengasse, auf den Scharfenstein und zum Töpfer. Eine kleine Kletterstiege am Robertfelsen und zum Abschluss zu den bizarren Felsgebilden am Kelchstein.


Wanderung
: Wanderparkplatz Ziegelberg zwischen Oybin und Lückendorf – Wiesenweg – Abstecher zum Alpinen Grat (Einstieg) – Große Felsengasse – Markierung gelber Punkt, Scharfenstein – Kleine Felsengasse – Töpfer – Krieche – Gratzer Felsen/Gratzer Höhle – Teufelsmühle – Markierung gelber Punkt, Straßenquerung, Wegweiser Robertfelsen – Robertfelsen – Ameisenberg/Felsenstadt – Katzenkerbe – Pferdeberg – Sternweg – Holleweg – Markierung gelber Punkt Richtung Hain – Ankohrweg zurück zum Parkplatz Ziegelberg – kurzer Abstecher zum Kelchstein (hin und zurück) Länge der Wanderung ca.19 km, Gehzeit ca. 5,5 h (mit Aussicht genießen).

Wer die Wanderung machen möchte, sollte eine Karte nutzen. Die Tour ist als überwiegend als Wanderweg markiert. Karten im Maßstab 1:10.000 gibt es z. B. im Böhmverlag (www.boehmwanderkarten.de). Wir orientierten uns anhand der Karte "Zittauer Gebirge - Östlicher Teil", 1:10.000 vom genannten Verlag.

Wir waren für drei Tage am Himmelfahrtswochenende im Mai 2009 ins Zittauer Gebirge gekommen und wollten am zweiten Tag eine "richtige Tour" machen, ohne lange Autofahrt für An- und Abreise. Die vorgestellte Wanderung ist recht lang und etwas anspruchsvoller. Sie lässt sich noch mit der Besteigung des Hochwalds am Ende der Runde erweitern. Start für uns war der Parkplatz Ziegelberg zwischen Oybin und Lückendorf. Kommt man von Oybin, liegt er links der Straße kurz hinter dem Kelchstein. Es gibt kein Hinweisschild an der Straße. Dafür finden wir am Parkplatz eines der ganz wenigen Schilder zum Klettersteig Alpiner Grat. Diesem wollen wir zunächst auch einen Besuch abstatten. Wir gehen früh 9.00 Uhr los, an einem Samstag im Mai 2009, unmittelbar nach Himmelfahrt. Der gefürchtete Touristenstrom bleibt zunächst aus. Der Alpine Grat sollte wieder einmal gesperrt sein, wegen Vogelbrut bis 31.08. Ein Klettersteig, den man fast nur im Herbst nutzen kann? Keine Hinweisschilder für ein Verbot am Einstieg. Später las ich im Internet, dass das Verbot per 01.05.09 aufgehoben worden war. Wir hatten aber ohnehin kein Klettersteigset mit und noch einen langen Weg vor uns. Noch ein paar Fotos geschossen und dann zurück bzw. weiter zur Großen Felsengasse (Markierung gelber Punkt). Geht man durch die Große Felsengasse, sollte man nicht den Aussichtspunkt an der „Taube“ verpassen. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über Oybin mit dem Felsen in der Ortsmitte, zum Hochwald und von oben auf den Alpinen Grat.

Nach Passieren der Felsformationen gelangt man in wenigen Minuten zum Scharfenstein, einem frei stehenden Felsen, der auch wegen seiner Form das Matterhorn des Zittauer Gebirges genannt wird und der durch eine Steiganlage leicht zu erklimmen ist. Axel Mothes beschreibt in seinem Buch „Der Weg ist das Ziel“, Band III, ab Seite 176 den Aufstieg und die Steiganlage (www.stiegenbuchverlag.de). Die Einstufung als „mittel“ halten wir für gerechtfertigt, immerhin geht es über Stahlleitern steil hinauf. Die knapp 40 Höhenmeter Aufstieg enden an einer kleinen Aussichtsplattform. Der Blick schweift über das gesamte Tal, welches wir umrunden wollen. Erstaunlicherweise treffen wir gegen 10.00 Uhr nur zwei Wanderer, die bei unserem Abstieg vom Scharfenstein gerade aufsteigen wollen.

Weiter führt uns der Weg zur kleinen Felsengasse, immer entlang der Markierung gelber Punkt. Leider verpassten wir hier den Aufstieg zur Louisenhöhe, der links vom markierten Wanderweg abzweigt. Ich hatte den Aussichtspunkt später vermutet. Wir erreichen vorbei an der „brütenden Henne“ den Töpfer mit der Aussicht auf einem bizarren (künstlichen) Felsentor. Eine Wendeltreppe führt empor. Da die Straße bis an den Gasthof am Töpfer führt, treffen wir hier zum ersten Mal auf eine größere Touristenansammlung.

Wir sind aber sofort wieder fast allein, als wir uns für den Abstieg durch die Krieche entscheiden. Dies ist zwar ein Umweg für unsere geplante Route, aber schließlich ist ja der Weg das Ziel! Und am Hinweisschild zur Krieche stand „beschwerlich“. Das können wir uns nicht entgehen lassen. Der Abstieg ist wirklich nicht ganz leicht, für uns deshalb sehr interessant. Wir gehen nun Richtung Gratzer Felsen/Gratzer Höhle, ebenfalls ein Weg der als beschwerlich gekennzeichnet ist. Interessante Kletterfelsen säumen den Weg. Schließlich gelangen wir auf der Markierung gelber Punkt zur Teufelsmühle.


Da es für eine Mittagsrast noch zu zeitig ist, folgen wir der Markierung gelber Punkt, queren die Fahrstraße und orientieren uns am Wegweiser zum Robertfelsen. Da wollen wir unbedingt hin und natürlich auch hinauf. Schließlich ist der Aufstieg eine richtige (kleine) Kletterstiege. Nach einigen Minuten stehen wir vor dem Felsen. Axel Mothes beschreibt den Aufstieg in seinem Buch Bergpfade & „andere Wege“ ab Seite 133 (www.stiegenbuchverlag.de). Eine eigene Diashow und ein kurzer Videoclip zeigen unseren Aufstieg. Der Gipfel eignet sich gut zur Rast. Wir legten unsere Mittagspause ein. Der Abstieg über die Eisenklammern fällt etwas schwerer als der Aufstieg. Die Einstufung als „leicht“ im vorgenannten Buch würde ich deshalb nicht vornehmen. Im Vergleich zum Aufstieg auf den Scharfenstein erscheint er mir eher schwieriger, wenn auch sicher deutlich kürzer. Der Robertfelsen ist nur ca. 15 Meter hoch. In meiner Stiegenmatrix, die ich nach subjektiver Einstufung für die Sächsische Schweiz erstellt habe, würde ich der Stiege am Robertfelsen eine S3 geben (also mittel). Während unserer Gipfelrast kamen gelegentlich Wanderer am Fuß des Felsens vorbei, schauten nach oben - und gingen weiter. Den Aufstieg versuchte keiner.


In der Nähe des Robertfelsens gibt es noch zwei weitere Aussichtspunkte, einer der beiden ist auf der Böhm-Karte mit Einsiedler bezeichnet. Wer den Aufstieg auf den Robertfelsen scheut, hat von hier aus zumindest eine ebenso gute Aussicht über das Tal zum Töpfer und nach Olbersdorf. Unsere Wanderung führt uns weiter, immer der Markierung gelber Punkt folgend, zum Ameisenberg. Der Aufstieg ist recht steil. Wir besuchen den Götzenstein, einen Opferstein aus grauer Vorzeit und die Felsenstadt auf dem Ameisenberg. Es handelt sich nicht um eine Siedlung sondern um bizarre Felsformationen. Weiter führt der Weg auf der Markierung gelber Punkt zum Aussichtspunkt Bastei mit dem Blick zur gegenüberliegenden Burgruine auf dem Oybin und zum Scharfenstein. Hier wird auch klar, weshalb man den Felsen gern als Matterhorn des Zittauer Gebirges bezeichnet. So frei, wie er hier zu sehen ist, erinnert er mit seiner Silhouette tatsächlich an den berühmten Berg in der Schweiz.

Weiter führt unser Weg durch die so genannte Katzenkerbe auf den Pferdeberg, einem Berg ohne Aussicht und dann über den Sternweg und den Holleweg nach Hain. Die Strecke ist nicht ganz unerheblich aber arm an interessanten Punkten am Wegesrand. Von Hain aus gehen wir noch ein Stück entlang der Markierung gelber Punkt bis zum Ankohrweg, der uns zum Parkplatz zurück bringt (Markierung grüner Strich). Ein Blick auf die Karte zeigte uns, dass wir eigentlich in entgegengesetzter Richtung noch den Hochwald hätten erklimmen können. Umkehren wollten wir nun nicht mehr.  Deshalb unternahmen wir noch einen kurzen Abstecher zu den Felsen am Kelchstein - sehr sehenswert! Eine sehr schöne Wanderung ging zu Ende mit eigentlich erstaunlich wenig Mitwanderern unterwegs - und das am Himmelfahrtswochenende.

Die besten Eindrücke der Tour vermitteln die Bilder der drei  Diashows und der Videoclip.