Im Juni 2007 besuchte ich die
Schaltzentrale der Welt, die Hauptstadt der Vereinigten
Staaten von Amerika, Washington D.C.. Das Wetter hätte
nicht besser sein können, Sonnenschein und strahlend
blauer Himmel. Wer alles von der Stadt sehen will,
sollte mindestens 2 Tage einplanen, denn neben vielen
Sehenswürdigkeiten wie dem Washington Monument, dem
Weißen Haus oder dem Capitol gibt es auch eine große
Anzahl von Museen. Man sollte sich vorher jedoch genau
über die Öffnungszeiten informieren, denn manche
Sehenswürdigkeiten haben nur werktags geöffnet. Wem nur
ein Tag zur Verfügung steht, der sollte sehr zeitig
anreisen! Es gibt für das Capitol und das Monument je
einen Ticket-Schalter wo kostenlose Eintrittskarten
vergeben werden. Diese sind jedoch nur in begrenzter
Stückzahl vorhanden und relativ schnell verteilt. Beide
Schalter öffnen 7.30 Uhr und man sollte bis spätestens
um 8 an einem der beiden Schalter sein. Dann empfiehlt
es sich unverzüglich zum andern Ticketschalter zu gehen.
Diese liegen ca. 20 bis 30 Minuten zu Fuß auseinander.
Man erhält dann ein Ticket mit einer Zeit, zu der die
Führung beginnt. Wenn man Glück hat kann man sich die
Zeit, wann man an einer Führung teilnehmen will, noch
aussuchen. Parkhäuser gibt es einige, die Preise
beginnen ab 10 $ pro Tag. Ich empfehle das Parkhaus im
Department of Commerce. Es ist am preiswertesten und
liegt keine 5 Minuten entfernt vom Weißen Haus. Einen
Block weiter liegt das White House Visitor Center. Dort
kann man sich ausgiebig über die Sehenswürdigkeiten von
Washington informieren. Und man bekommt sehr gutes
Kartenmaterial. Leider musste ich feststellen, dass man
sich für eine Führung für das Weiße Haus Monate vorher
über seine Botschaft anmelden muss. Mir wurde gesagt,
dass diese Regelung nach 9/11 eingeführt wurde.
Ich begann meine Tour mit einer Umrundung des Weißen
Hauses. Da ich schon gegen 7.30 Uhr eintraf, war ich
fast der einzige Tourist und hatte so einen
ungehinderten Blick in das gesamte Areal. Dann ging es
vorbei am Schatzamt und über den National Place und die
Pennsylvania Avenue in Richtung Capitol. Dabei kommt man
am J. Edgar Hoover Building vorbei. Nicht nur Akte-X
Fans dürfte dieses Gebäude als FBI-Hauptquartier bekannt
sein. Gegen 9 Uhr erreichte ich das Capitol und reihte
mich in die lange Schlange vor dem Ticketschalter für
die Führungen durch das Senatsgebäude ein. Ich bekam
dann ein Ticket für die 11 Uhr Führung. Also hatte ich
noch genug Zeit, um mich im Capitol Hill Bezirk
umzusehen. Sehenswert ist auf jeden Fall der Bahnhof,
die Grand Central Station, mit der Freiheitsglocke
Liberty Bell. Von da aus ging es weiter entlang der
First Street zum Obersten Gerichtshof der USA, dem
Supreme Court. Auch hier werden Führungen angeboten,
allerdings nur in der Woche. Die Führung für das Capitol
begann pünktlich um 11. In einer Gruppe von ca. 30
Personen wurden wir durch die Sicherheitseinrichtungen
geschleust. Die Führung war sehr interessant, man
erfährt viel über die Geschichte des Gebäudes sowie
wichtiger Personen der amerikanischen Geschichte: wie
Thomas Jefferson, Abraham Lincoln oder George
Washington. Im Gebäude selbst darf man fotografieren und
sich, wenn die Führung nach einer reichlichen Stunde
beendet ist, frei in den zugänglichen räumen bewegen.
Vom Capitol Hill aus führte mich mein Weg zum Washington
Monument, dem 160 m hohen weißen Obelisken. Leider waren
alle Tickets schon ausgegeben, so dass mir der Rundblick
über Washington verwehrt blieb. Eine weitere
Sehenswürdigkeit ist das Lincoln Memorial. Vom Monument
aus durchläuft man das riesige World War II Memorial und
kämpft sich dann durch Massen von Touristen die Stufen
nach oben. Dort sitzt erhaben die große Figur aus weißem
Marmor. An der Nordseite ist Lincolns zweite
Antrittsrede von 1865 in Stein gehauen, an der südlichen
die berühmte Gettysburg-Rede.
Vom Lincoln Memorial ist
es nicht mehr weit bis zum Arlington Heldenfriedhof. Man
quert den Potomac River und erreicht das weitläufige
Areal nach ca. 15 Minuten Fußweg. Im Visitor Center gibt
es eine Karte, auf der alle „sehenswerten“ Grabstätten
verzeichnet sind. Ein absolutes „Muss“ stellt natürlich
das Grab von J. F. Kennedy dar. Auch hier werden
Führungen angeboten. Das Areal mit seinen über 285.000
Gräbern ist so groß, dass es Shuttlebus-Touren gibt, die
an „wichtigen“ Stationen Halt machen. Es war schon spät
am Nachmittag, als ich mich auf den Rückweg zum Weißen
Haus machte. Wieder vorbei am Lincoln Memorial wollte
ich noch das Vietnam Memorial besichtigen, aber dort
herrschte riesiger Andrang von Veteranen, die auf den
langen Steintafeln nach Kameraden suchten. Entlang der
Constitution Avenue ging es dann zurück zum Parkhaus.
Ich hoffe, ich konnte ein paar nützliche Tipps für
potentielle Washington-Besucher geben, oder aber auch
einen interessanten Eindruck meiner Tagestour
vermitteln. Die Bilder der Diashow unterstreichen das
eindrucksvoll.
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