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2. Tag: von Muscat zum Jebel Shams
 

Blick von der Festung Nakhl

 

Heute soll es hoch hinausgehen. Ziel ist das Massiv des Jebel Shams (Sonnenbergs) mit dem 2000 Meter hoch gelegenen Camp. Ein ortskundiger Omani holt uns mit einem Landcruiser in Muscat ab. Einen großen Teil der heutigen Strecke werden wir auf Schotterpisten zurücklegen. Zunächst geht es aber auf einer neuen und gut asphaltierten Straße 100 Kilometer weit ins Landesinnere. Wir passieren den Ort Wadi Almaawil und legen einen Stopp in der Oasenstadt Nakhl (auch Nakhal) ein. Vor uns liegt die spektakuläre Kulisse des Jebel-Nakhl-Massivs, dem nordöstlichen Ausläufer des Jebel-Akhdar-Gebirges. Sehenswert ist das Fort mit seinen unzähligen Vorsprüngen und Ecken. Die imposante Festung, auch Husn Al Heem genannt, liegt auf einem sechzig Meter hohen Felsen über der Oasenstadt. Teile des Berges sind direkt in die Mauern der Festung integriert. Die Festung wurde zum Schutz der Oase und der nahe gelegenen Handelsrouten erbaut. Die letzten großen Umbauten erfolgten bereits im 17. Jahrhundert, eine umfassende Renovierung in den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Räume sind heute mit traditionellen Einrichtungsgegenständen ausgestattet, die das frühere Leben in der Festung außerordentlich gut darstellen. Eine umfangreiche Waffensammlung (Kanonen im Festungshof) zeigt die Wehrhaftigkeit der ehemaligen Bewacher von Nakhl.

Bilad Sayt - Felsenschlucht

Jetzt wird die Fahrt langsam ungemütlich, da offroad. Click zur DiashowDurch eine bizarre, oft karge Landschaft fahren wir bis zum Wadi Bani mit einer von Palmen umgebenen Felsenschlucht. Fast 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt die kleine Ortschaft Bilad Sayt. Wir schauen vom Ort in eine abgrundtiefe Felsschlucht. Die wollen wir durchwandern. Nach den Regenfällen der letzten Woche hatte sich allerdings ungeahnt viel Wasser in der engen Schlucht angesammelt. Eine wirklich abenteuerliche Tour beginnt. An der tiefsten Stelle reicht das Wasser bis über die Knie, Körpergröße hat hier durchaus seinen Vorteil. Zum Glück scheint die Sonne und so trocknen Füße und die unbeabsichtigt nass gewordenen Hosen schnell wieder (Diashow).

Weiter geht es, jetzt immer steil bergan. Wir erreichen fast 2000 Meter Höhe und überqueren das gewaltige Gebirgsmassiv. Nach etwa 200 km Tagesfahrtstrecke und teilweise abenteuerlicher Bergabfahrt gelangen wir wieder auf Asphalt und in die Stadt Al Hamra. Der Trinkwasservorrat wird im Supermarkt ergänzt, da wir in den nächsten beiden Tagen am Jebel Shams dazu keine Gelegenheit mehr haben werden. Noch einmal müssen wir steil bergan, einige Kilometer wieder auf Schotter. Schließlich erreichen wir am späten Nachmittag nach 260 Fahrtkilometern das Jebel Shams Camp. Entgegen unseren Erwartungen beziehen wir keine Zelte, sondern massiv gebaute kleine Häuschen. Von den ehemals vorhandenen Zelten des Lagers sind nur noch wenige in Betrieb. Wir werden noch sehr dankbar für die Unterkunft sein, denn eine Schlechtwetterfront kündigt sich an.

 

3. Tag: dem Jebel Shams-Gipfel entgegen

Blick bei Regen ins Wadi Ghul (Jebel Shams)
 

Für den dritten Tag unseres Omanabenteuers ist der Gipfelsturm zum Jebel Shams geplant. Mit dem Sturm hatten wir das allerdings nicht wörtlich gemeint. Und den Gipfel (3009 m) hätten wir ohnehin nicht erreicht. Der ist militärisches Sperrgebiet – Betreten verboten! Dass die Wanderung allerdings deutlich kürzer ausfällt als geplant, liegt am bereits früh einsetzenden Regen. Regen im Oman? Und das bei Temperaturen von 9 °C! Wir sind zwar 2000 Meter über dem Meeresspiegel, aber normalerweise sind hier um die 20 °C um diese Jahreszeit üblich. Gut, dass wir die Regenjacken für das Hochgebirge mitgenommen hatten. Also die Jacke übergezogen und los. Unser Guide in T-Shirt und Halbschuhen. Er muss es ja wissen.

Click zur DiashowViel zu berichten gibt es über unseren Aufstieg nicht. Es gibt auch kaum etwas zu sehen, außer dem immer stärker werdenden Regen. Wir erreichen die Abbruchkante mit dem Blick in den fast 1000 Meter tiefen Grand Canyon des Omans, das Wadi Ghul. Leider ist die Sicht stark eingeschränkt. Was wir noch nicht ahnen, die atemberaubende Kulisse der Wadi-Ghul-Felsen werden wir am nächsten Tag bei herrlichem Sonnenschein genießen. Heute steigen wir noch ein Stück bergan. Da der Regen immer stärker zu werden scheint, brechen wir die Wanderung ab und kehren um. Ein weise Entscheidung, denn die anfangs kleinen Rinnsale zwischen den Steinen werden bald zu reißenden Bächen, zwar immer noch flach und gut passierbar, aber wer weiß, wie es in einigen Stunden aussieht (Diashow).

Nach dem Mittag erreichen wir wieder das Camp, völlig durchnässt. Jetzt hilft uns die Klimaanlage in unseren Camphütten – als Heizung auf maximaler Stufe. Immerhin bekommen wir damit die Rucksäcke und Wanderschuhe bis zum nächsten Tag wieder trocken.
 

 Fortsetzung:   4. Tag: Canyon-Wanderung
 

 

Oman 2016


Übersicht - Anreise

 


Jebel Shams

 


Omans Grand Canyon

 


Nizwa

 


Wüste

 


Sur - Wadi Tiwi

 

 

 


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