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7. Tag: Zurück zur Küste und nach Muscat
 

Dau-Werft in Sur
 

Wir setzen unsere Rundfahrt fort. Erstes Etappenziel ist die Küstenstadt Sur. Die Hauptstadt des Gouvernements Dschanub asch-Scharqiyya mit knapp 67.000 Einwohnern liegt 150 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Muscat. Sur war bereits im 6. Jahrhundert ein bedeutendes Handelszentrum. Im 16. Jahrhundert übernahmen die Portugiesen die Herrschaft in diesem Gebiet und nutzen die Stadt als zentralen Ausgangspunkt für den Handel mit Ostafrika. Nach der Vertreibung der Portugiesen hatte Sur eine neue Blütezeit durch den Handel mit Indien. Nach der Zerstörung der Stadt durch die Wahhabiten im Jahr 1865, des Verbots des Sklavenhandels und die Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869 verlor die Stadt an Bedeutung für den Indienhandel. Die Tradition des Schiffbaus wird aber bis heute gepflegt. Die kleine Werft von Sur gilt heute als bedeutendster Standort für den traditionellen Bau der Dhaus (oder Daus) Wir haben die Gelegenheit zur Besichtigung der Handwerkskunst bei Bau eines solchen Schiffes. Die Arbeiten werden allerdings kaum noch von Omanis ausgeführt. Wie fast überall zu beobachten, verrichten meist Gastarbeiter aus Indien oder Pakistan die Handwerksarbeiten. Bei einer kleinen Bootsrundfahrt bietet sich uns die Gelegenheit zur Beobachtung der im Meer lebenden Schildkröten. Neugierig taucht immer wieder ein Tier in der Nähe des Bootes auf. Leider sind die Auftauchphasen so kurz, dass es mir nicht gelang ein Foto ‚zu schießen‘. Unübersehbar vom Schiff aus steht auf einer Plattform am Ufer eine große alte omanische Dhau, die Yad al-Karim. Das 300 Tonnen schwere Schiff war einst unter jemenitischer Flagge auf Fahrt und dient heute als Denkmal für die Handwerkskunst. Unmittelbar neben der Dhau wird derzeit ein kleines Schiffsmuseum errichtet.

Wadi Tiwi

Nächstes Ziel ist das Wadi Tiwi. Vom gleichnamigen Küstenort aus fahren wir einige Kilometer ins Wadi hinein und erkunden das tief eingeschnittene Tal dann auf einer kleinen Wanderung. Üppige Vegetation begleitet unseren Weg bis zum kleinen Dorf Hillat Al Hisn.


Click zur DiashowNach einer kurzen Fahrt gelangen wir zum Wadi Shab – zur ‚Schlucht zwischen den Klippen‘ – mit einer üppigen Vegetation und bizarren Felsen. Ins Wadi gelangt man allerdings nur mit einer kurzen Bootsfahrt, denn der Fluss ergießt sich in einem breiten Delta ins Meer. Etwa eine halbe Stunde kann man bequem in das enge Tal hineinlaufen. Es geht durch dichte Vegetation und kleine bewässerte Gärten. Dann erreicht man die ersten Felsüberhänge und die Schlucht wird noch enger. Mehrere tiefblaue Naturpools laden zum Schwimmen ein, was von den Einheimischen rege genutzt wird.
Auf der Weiterfahrt legen wir noch einen kleinen Stopp am Fins Beach ein, einer bei den Omanis besonders beliebten Bucht mit klarem türkisfarbenem Wasser und schönem Sandstrand (Diashow).


Die heutige Fahrt war 355 Kilometern lang und endet am Nachmittag in Muscat. Damit geht die einwöchige Rundreise (mit Wanderungen) durch den Oman leider schon zu Ende. Was noch bleibt: Ein Abendessen im Hotel zum Ostersonntag mit Osterdekoration, natürlich extra für die vielen Touristen aus dem christlichen Abendland arrangiert und die Fahrt zum Flughafen am nächsten Vormittag.


Nach 6,5 Stunden Flug mit der Oman-Air landen wir schließlich wieder in Frankfurt/Main und sind dank guter Anschlussverbindung bereits vor Mitternacht in Dresden zurück.
 

Fazit:
Wir waren nach meiner GPS-Aufzeichnung knapp 1.050 Kilometer im Norden des Omans unterwegs (ohne Transfers Flughafen – Muscat). Die längste Strecke legten wir natürlich im allradgetriebenen Fahrzeug zurück, einige Kilometer aber auch zu Fuß und auf dem Rücken von Kamelen. Wir konnten grandiose Landschaften erkunden, über 2.000 Meter hohe Berge, Steinwüsten, Oasen mit Dattelpalmenwäldern und die Wüste Wahiba Sands. Manchmal war alles vielleicht ein wenig zu kommerziell, dafür aber sehr angenehm und deshalb mehr Urlaub als Abenteuer. Oman gehört derzeit zu den wenigen für Europäer wirklich sicheren arabischen Ländern, mit einem zwar gelebten aber für uns nicht aufdringlichem Islam. Ich kann eine Reise in dieses schöne Land wirklich uneingeschränkt empfehlen, sofern die politischen Verhältnisse stabil bleiben…
 

 

Oman 2016


Übersicht - Anreise

 


Jebel Shams

 


Omans Grand Canyon

 


Nizwa

 


Wüste

 


Sur - Wadi Tiwi

 

 

 


zur Orientierung