Heute sollten es nur 22 km auf dem Rennsteig sein - von Neustadt am Rennsteig nach Limbach. Dazu kommen 2 km zum Gasthof, der wieder abseits des Rennsteigs liegt und auch noch etwa 100 Höhenmeter tiefer. Zur Quartierbuchung werde ich ganz zum Schluss meiner Tour noch Ausführungen machen.

Als ich kurz vor 9.00 Uhr in Neustadt aufbrach, hatte sich der Regen der Nacht gerade verzogen. Die Nebelschwaden zogen über die Wiesen und die Temperatur war zum Wandern recht angenehm. Der Rennnsteig verläuft jetzt eine ganze Weile parallel zur Fahrstraße. Man geht zwar meist über Wiesen, der Autoverkehr stört den einsamen Wanderer aber schon. An der Triniusbaude geht es endlich wieder in den Wald. Ein relativ steiler Hohlweg, vom letzten starken Regen ausgespült, führt bergan. Ich treffe ein paar Mountainbiker. Sie hoffen wie ich auf besseres Wetter als gestern. Waren auch völlig durchnässt. Der Rennsteig streift nun Masserberg. Eine Studentin will mit mir eine Befragung durchführen. Glücklicherweise lasse ich mich nicht darauf ein. Ich hätte mich wenige Minuten später sehr über den Zeitverlust geärgert. Sie war aber so nett, trotz meiner Ablehnung ein Foto mit mir zu schießen.

Es geht jetzt steil bergan, zum Aussichtsturm auf dem Eselsberg (842 m). Ein Gruppe "gesetzterer Herrschaften" kommt den Berg herab. Alle mit Trekkingstöcken. Sind wohl beim Nordic Walking Kurs und wundern sich über meinen eigenwilligen "Doppelstockschub" den Berg hinauf. Ich komme so aber schnell voran, denn es beginnt zu Tröpfeln. 100 Meter vor der Turmbaude regnet es richtig. Mit kurzem Schlussspurt hinein. Der Fragebogen der Studentin hätte mich schön eingeweicht. Vorzeitiger Mittagsimbiss 11:30 Uhr mit Gulaschsuppe und einem großen "Sprudel".

Die Sonne scheint wieder. Es geht weiter. An der Eisfelder Ausspanne (Schutzhütte): Wieder 100 Meter vor der Hütte setzt ein Platzregen ein. In der Hütte eine Familie, die mich zum Zielsprint anfeuert. Geschafft. Einigermaßen trocken geblieben. 10 Minuten später scheint wieder die Sonne.

Der Rennsteig führt nun an den kleinen Ort Friedrichshöhe heran und über den Saarberg (801 m). Theoretisch ist die Fernsicht von hier sehr schön. Ich versuche mal ein Foto. Wahrscheinlich wird dabei selbst mit einem Bildbearbeitungs-Verschlimmbesserungs-Programm nicht viel herauszuholen sein. Kurze Rast. Es ist jetzt nicht mehr sehr weit bis Limbach (knapp 4 km). Und dann kommt der dritte Regenschauer. Und ich schaffe es nicht bis zur Schutzhütte am Dreistromstein. Aber unter eine Tafel, auf der die Arbeit der Forstwirtschaft erläutert wird. Immerhin ist das kleine Dach über der Schautafel so groß, dass ich einigermaßen trocken bleibe.

Allerdings nicht lange. Kurz vor Limbach fängt es wieder an zu regnen. Ich gehe in die Touristinfo frage nach dem Weg zu meinem Quartier und lasse mir die Nummer des nächsten Taxi-Unternehmens für alle Fälle geben. Denn am 6. Tag habe ich 29 km auf dem Rennsteig vor mir. Da steige ich nicht die 2 km zusätzlich noch nach Limbach hoch. Zum Gasthof führt der Goldpfad, an der Goldwäsche vorbei. Ein recht interessanter kleiner Pfad am Berghang. Eigentlich könnte man die beiden letzten Kilometer noch genießen. Kann ich aber nicht, da es plötzlich wieder anfängt, wie aus Gießkannen zu schütten. So komme ich ebenso nass wie am Vortag im Quartier an.

Immerhin bekomme ich von den freundlichen Wirtsleuten Zeitungspapier zum Ausstopfen der Schuhe und vom Chef die Zusage, dass er mich morgen zum Rennsteig mit dem Auto bringt.

Und am Tag 6 soll es nach Steinbach am Wald gehen...