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Guajara, 2. 718 m - der höchste Gipfel des Calderarandes

Guajara

Wir fahren mit unserem Mietwagen erneut in die Cañadas. Ziel ist heute der Guajara. Er ist mit seinen 2.718 m die höchste Erhebung auf dem Calderarand. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Tour, den Parkplatz neben dem Hotel Parador Nacional de las Cañadas. Die Einfahrt befindet sich direkt gegenüber der kurzen Stichstraße (mit Parkplätzen) zu den Roques de Garcia. Unmittelbar am Parkplatz befindet sich eine Wanderwegtafel zur Orientierung.

Klick zur BildergalerieWir folgen dem Weg Nr. 4 (Markierung weiß-rot-gelb) und erreichen nach wenigen Minuten einen Fahrweg. Auf diesem Weg laufen wir in östlicher Richtung (nach links) und kommen wenig später an einer kleinen Steinhütte des Nationalparks vorbei. Der breite Fahrweg zieht sich ohne nennenswerte Steigungen an der Felsgruppe Cañada del Capricho vorbei zum Fuß des Guajara hin. Am Wegesrand stehen überall die teils riesigen Natternköpfe in voller Blüte. Nach etwas mehr als einer halben Stunde auf dem Fahrweg zweigt nach rechts der ausgeschilderte Aufstiegsweg Nr. 5 zum Gipfel ab. Wir steigen zunächst zu einer Passhöhe auf und legen unsere erste kurze Rast ein. Am Pass treffen wir auf den Weg Nr. 15 (weiß-rot markiert), der uns zum Gipfel bringen wird. Der Aufstieg zum Gipfel ist weder besonders steil noch technisch schwierig. Da fast jede Vegetation fehlt, ist die Orientierung leicht. Nach etwa 2,5 Stunden Gehzeit stehen wir auf dem breiten Gipfelplateau. Der 1000 Meter höhere Teide liegt direkt gegenüber. Eine Steinmauer bietet Windschutz für die Mittagsrast. Das Wetter ist herrlich, die Sicht hervorragend. Der Blick schweift bis zu den Inseln La Gomera und La Palma. Unter uns liegen die Roques de Garcia (siehe dazu auch die Bildergalerie).

Für den Abstieg wählen wir den Weg über die steile Nordflanke. Der Weg beginnt unmittelbar neben der Steinmauer, die wir als Rastplatz gewählt hatten. Den Beschreibungen nach soll es hier teilweise recht steil nach unten gehen und einige Stellen seien mit leichter „Kraxelei“ zu überwinden. Im Rother Wanderführer steht dazu nur kurz und knapp: „Nach kurzer Kraxelei führt der Pfad direkt an den Wandfuß heran ..., an dem es weiter steil, stellenweise etwas abschüssig, aber nie wirklich ausgesetzt, in westlicher Richtung hinab geht.“

Blick vom Guajara-Gipfel zum Teide

Die Beschreibungen vom Organos-Höhenweg und von Guajara-Abstieg im hier schon mehrfach genannten Wanderführer stammen wohl von unterschiedlichen Autoren. Für unser Empfinden gibt es auf dem Organos-Höhenweg keine tatsächlich schwierigen Stellen, am Guajara schon. Wir verfügen über ausreichend Bergerfahrung und sind sehr viele Wege unterschiedlicher Schwierigkeit gegangen. Wer nicht trittsicher ist und beim Anblick einer mehrere hundert Meter vor einem liegenden „gähnenden Tiefe“ Angstgefühle entwickelt, dem sei vom Abstieg nach Norden abgeraten. Der Weg – sofern man von einem solchen überhaupt sprechen kann – führt zwar nicht direkt an der Abbruchkante entlang, aber viel „Luft“ bleibt nicht. Man muss an einigen Stellen wirklich die Hände zu Hilfe nehmen und über größere Blöcke absteigen. Bei starkem Wind und schlechtem Wetter (Winter) möchte ich hier nicht unterwegs sein. Hinzu kommt, dass an einigen Stellen die Wegführung nicht ganz leicht zu erkennen ist. Man sollte immer genau auf die Steinmännchen und die relativ häufig gesetzten grünen Farbpunkte achten. Allerdings sind diese wohl eher für den Aufstieg gedacht. Ich habe mich mehrmals umgedreht und konnte die Punkte erst dann erkennen. Von oben sind sie also manchmal nicht zu sehen.

Klick zur BildergalerieDas Steilstück bringt uns direkt an der Felswand bis zum Sattel Degollada de Ucanca (2.423 m). Vom Pass sind wir dann weiter abgestiegen (abweichend von der üblichen Wegführung und der Beschreibung im Rother Wanderführer). Der scheinbar gut ausgebaute Pfad endet allerdings an einer Steilstufe. Diese vielleicht 2,5 oder 3 Meter hohe Felsstufung muss abgeklettert werden. Danach geht es in Serpentinen bis zum Fahrweg unweit der Felsengruppe Cañada del Capricho hinab. Unten angekommen, überqueren wir den Fahrweg und gelangen über den bereits beim Aufstieg genommenen Weg Nr. 4 wieder zurück zum Parkplatz am Parador Nacional de las Cañadas (siehe dazu auch die Bildergalerie).

Fazit: Eine richtige Bergtour, für die man etwa 4,5 h reine Gehzeit einplanen sollte. Der Aufstieg ist unproblematisch, die Sicht vom Gipfel gigantisch (schönes, klares Wetter vorausgesetzt), der Abstieg hat es in sich und sei nur hochgebirgserfahrenen Wanderern empfohlen. Wer sich den beschriebenen Abstieg nicht zutraut, geht einfach den Aufstiegsweg zurück. Damit verlängert sich die Wanderung um etwa 20 – 30 Minuten.

Ausführliche Beschreibung der Wanderung auf den Guajara: Rother Wanderführer, Ausgabe 2012, Nr. 63, S. 192ff.