Im Orotavatal gibt es eine Vielzahl
schöner Wandermöglichkeiten auf Waldwegen in
unterschiedlichen Höhenlagen. Als guter
Ausgangspunkt bieten sich das kleine Städtchen
Aguamansa oder der Picknickplatz „La
Caldera“ an. Die Caldera ist der Krater
eines längst erloschenen Vulkans und an
Wochenenden ein beliebter Familienausflugsplatz.
Da wir die Parkplatzkapazität und die Zufahrt
zur „La Caldera“ nicht kannten, beschlossen wir,
unser Auto direkt hinter dem Ortsausgang von
Aguamansa zu parken. Hier beginnt ein markierter
Wanderweg zum Picknickplatz, wie wir aus dem
Autofenster erkennen konnten. Unser Weg
verlängert sich damit allerdings um knapp 2
Kilometer oder 40 Minuten. Wir müssen auch fast
150 zusätzliche Höhenmeter überwinden.
Für die eigentliche Rundtour sind dann etwa vier
Stunden Gehzeit einzuplanen. Nach Rother
Wanderführer beträgt der Höhenunterschied
reichlich 600 Meter, was für uns dann also 750
Höhenmeter bedeutet.
Vom Ortsausgang Aguamansas steigt der markierte
Wanderweg zunächst nur mäßig an, kreuzt nach
etwa 10 Minuten die (breite) Zufahrtsstraße nach
„La Caldera“ und wird dann zusehends steiler.
Die Markierung ist spärlich, beim Aufstieg
stellt das aber kein Problem dar. Wir erreichen
also nach gut 20 Minuten den Picknickplatz und
orientieren uns zunächst an Hand des
Wanderführers. Der gelb-weiß markierte Wanderweg
führt zunächst am Restaurant vorbei und biegt
kurz danach als breiter Forstweg nach links ab.
Eine Holztafel weist auf die Felsen „Los
Organos“ hin. Wir kommen auf dem bequemen Weg
nach einigen Minuten zur Schutzhütte Choza
Pedro Gil. Die Markierung verweist weiter
auf den breiten Waldweg. An der Schutzhütte
könnte man alternativ nach rechts abbiegen und
den Camino de Candelaria, den Pilgerweg, gehen.
Die Wanderung würde dann entgegengesetzt und
damit gegen den Uhrzeigersinn verlaufen. Wir
entscheiden uns für die Beschreibung nach Rother
Wanderführer. Der Wanderweg führt uns an den
Organos-Felsen vorbei und erreicht nach einer
halben Stunde ein Wasserhaus am Barranco Madre
del Agua. Wenige Minuten später verlassen wir
die breite Forstpiste nach rechts in den
Berghang. Der nun gelb-weiß und rot-weiß
markierte Pfad steigt über einen Rücken des
Barranco Madre del Agua steil an, kreuzt die
in Serpentinen nach oben führende Forststraße
(könnte man also auch weiter laufen), und
erreicht einen flachen Bergrücken. Immer auf die
gelb-weiße Markierung achtend, steigen wir bald
steil nach oben durch den Wald und erreichen
schließlich den Aussichtpunkt Portillo del
Topo (1.600 m). Von hier haben wir einen
herrlichen Blick auf den Teide. Jetzt beginnt
der eigentliche Höhenweg.

Nach dem
Aussichtspunkt halten wir uns rechts und folgen
weiter der gelb-weißen Markierung, die uns
direkt in Richtung Teide führt. Der Pfad
verläuft nun ohne größere Höhenunterschiede an
der Bergflanke entlang. Nur einen kurzen
Wegabschnitt müssen Richtung Barranco Madre del
Agua absteigen. Diesen queren wir. Der Weg ist
leicht ausgesetzt. Später geht es noch einmal
etwas luftig um eine Felsspitze. Hier wurde aber
ein massives Holzgeländer errichtet. An anderen
Stellen unterstützen Stahlseile sehr ängstliche
Wanderer. Ein weiterer schöner Aussichtsplatz
bietet Sicht auf den Teide. Hier machen wir
unsere Mittagsrast. Die Orientierung ist bisher
recht einfach gewesen. Wir müssen nur immer der
gelb-weißen Markierung folgen. Nur für den
Abstieg zur Schutzhütte Choza Pedro Gil wählen
wir eine Abkürzung durch den Camino de
Candelaria. Der Camino wird etwa 30 Minuten nach
dem zuvor beschriebenen Aussichtpunkt erreicht.
Leider gibt es hier keine Markierung und auch
kein Hinweisschild. Sollte man den Abzweig
verpassen, kann man auch den gelb-weißen
Wanderweg weiter folgen. Er führt letztlich auch
wieder zum Picknickplatz „La Caldera“ zurück.
Die Wanderzeit verlängert sich dadurch
vielleicht um 15 bis 20 Minuten (nach Karte
geschätzt). Wir steigen aber den Camino ab,
erreichen nach einigen Minuten eine Steinsäule
und wissen damit, dass wir hier richtig sind.
Nach relativ steilem Abstieg kommen wir an drei
Kreuzen vorbei, die an diesem Tag mit Blumen
geschmückt sind. Wir befinden uns also
vollkommen richtig hier immer noch auf dem
Pilgerweg. Nach weiteren fünf Minuten stehen wir
an der Schutzhütte Choza Pedro Gil und gehen den
Weg zum Picknickplatz zurück. Hier herrscht am
Nachmittag reger Betrieb. Für uns ist die Tour
noch nicht zu Ende. Wir laufen den Weg durch den
Wald zum - von hier aus gesehen - Ortseingang
von Aguamansa und damit zu unserem Mietwagen
zurück
(siehe dazu auch
die
Bildergalerie).
Fazit: Sehr schöne Wanderung mit herrlichen
Ausblicken über das Orotavatal und zum Teide.
Bis auf den Abstieg durch den Camino de
Candelaria geht man immer entlang der
gelb-weißen Markierung (siehe dazu auch Foto). Einige Wanderführer
bezeichnen die Route als schwer und den Weg
stellenweise als „ausgesetzt“. Wir stufen die
Runde als „mittel“ und an den wenigen leicht
ausgesetzten Abschnitten als „gut gesichert“
ein.
La
Caldera ist von Puerto del la Cruz mit der
Buslinie 345 gut zu erreichen.
Ausführliche
Beschreibung der Wanderung: Rother Wanderführer,
Ausgabe 2012, Nr. 7, S. 32ff |