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Westgrönland: Eisberge - Wanderungen, auch auf dem Inlandeis - kalbende Gletscher - Wale
 

Blick zum Eqi-Gletscher

Grönland ist mit einer Fläche von 2.166.086 km² die größte Insel der Welt. Eine mächtige, bis zu 3400 Meter dicke Eisschicht bedeckt über 80% des Landes. Die eisfreie Landmasse besitzt eine Fläche von ca. 410.000 km² und ist damit immerhin größer als Deutschland. Grönland wird derzeit von etwa 56.000 Menschen bewohnt, davon sind mehr als 10% Dänen. Die Insel ist autonomer Bestandteil des dänischen Königreichs. Die einheimische Bevölkerung heißt Inuit (übersetzt: Mensch). Sie nennen ihr Land „Kalaallit Nunaat“, was „Land der Menschen“ bedeutet.

Nachdem wir 2012 den schwerer zugänglichen Osten Grönlands besucht hatten, wollten wir in diesem Jahr (Juli 2015) den Westen/Nordwesten dieses faszinierenden Landes kennen lernen. Wenn man bedenkt, dass die Breite der Insel maximal 1200 Kilometer beträgt, kann man ermessen, dass ein Aufenthalt im Westen der Insel fast nichts gemeinsam hat mit dem nur an zwei Stellen überhaupt besiedelten und den größten Teil des Jahres vom Treibeis abgeschotteten Osten. So leben in den beiden ostgrönländischen Siedlungsgebieten um Tasiilaq (2.000 Einwohner) und Ittoqqortoormiit (knapp 500 Einwohner) nur etwa 3.400 Tunumiit, in Westgrönland mit der Hauptstadt Nuuk (ca. 16.000 Einwohner) sind es dagegen 46.000 Kitaamiut. Die Namen bezeichnen die Bevölkerungsgruppen der Inuit. Beide Volksgruppen besitzen eine eigene Sprache.

Die Anreise nach Westgrönland ist zwar etwas einfacher als in den Osten (per Flugzeug nur über Island möglich und von Kulusuk mit dem Helikopter, der neun Fluggäste transportieren kann), die Möglichkeiten sind jedoch auch hier sehr beschränkt. Was für uns nicht in Frage kam: Die Reise mit einem der vielen Kreuzfahrtschiffe, die jetzt auch die Polarregion erschließen, zu unternehmen. Per Flugzeug gibt es zwei Möglichkeiten für die Anreise: Von Deutschland nach Island (Keflavik, internationaler Flughafen) und weiter vom Inlandflughafen in Reykjavik in einen der Orte Westgrönlands, die über eine Landebahn verfügen. Allerdings besitzt Grönland nur eine einzige Piste, auf dem große Passagierflugzeuge landen können. Damit kommen wir zur zweiten Anreisemöglichkeit per Flugzeug: von Kopenhagen mit dem (einzigen) Airbus der Air Greenland nach Kangerlussuaq.

Kangerlussuaq wird tatsächlich nur von der Air Greenland angeflogen und von Reykjavik aus mit Propellermaschinen der Air Iceland.

Airbus der Air Greenland bei der Landung
 
Da die Flüge von Kopenhagen nach Kangerlussuaq im Sommer 2015 bereits 9.00 Uhr starteten, mussten wir also fast zwangsläufig eine Zwischenübernachtung in Kopenhagen planen. Das betraf die Rückreise wieder, da der Airbus aus Kangerlussuaq erst am späten Abend in Kopenhagen landete.

Hier in Stichpunkten unser Plan für die Tour:Flug Kangerlussuaq - Kopenhagen
  • Flug von Berlin über Kopenhagen nach Kangerlussuaq
  • Besuch des Russelgletschers, Wanderung auf dem Inlandeis (mit Übernachtung im Zelt),
  • Inlandflug nach Ilulissat
  • Wanderungen (unter anderem zum Eisfjord), Bootsfahrt in den Eisfjord, „Walsafari“, Bootsfahrt zum kalbenden Gletscher Eqi
  • Aufenthalt am Eqi-Gletscher (Hüttensiedlung), Wanderung auf den Spuren der Inlandeisforscher von Eqi zum Inlandeis, Rückfahrt mit dem Schiff nach Ilulissat
  • Rückflug von Ilulissat über Kangerlussuaq nach Kopenhagen und zurück nach Berlin


Mit unseren heutigen Erfahrungen würden wir vielleicht alle „Bausteine“ selbst buchen. Das ist durchaus möglich, zum Beispiel über den ‚de facto staatlichen Veranstalter‘ World of Greenland. Allerdings bedarf es eines guten Zeitmanagements und einer rechtzeitigen Buchung. Wegen der geringen Kapazität der Flugzeuge (Inlandsflug mit der Dash 8 – 37 Passagiere) und Boote (Eqi – ca. 35 Plätze auf dem Schiff und in den Hütten) sollte man rechtzeitig an die Planung gehen. Last Minute wird das im kurzen grönländischen Sommer (Ende Juni bis Ende August) nicht funktionieren. Wir entschlossen uns deshalb für die Buchung des „Rahmenprogramms“ bei einem Veranstalter und unternahmen nur die Wanderungen in Eigenregie (außer auf dem Inlandeis). Um es gleich kurz und knapp zu schildern: Der Veranstalter hatte ganz offensichtlich alles über World of Greenland organisieren lassen und völlig ungenügende Informationen an die Kunden (also uns) weitergegeben. Die Beschreibung der Bausteine war teilweise falsch und eine „Ausrüstungsliste“ nicht vorhanden. Diese ist aber dringend notwendig für Leute, die über keine arktischen Erfahrungen verfügen. Das gipfelte darin, dass bei der Wanderung über das Inlandeis die anderen sieben Teilnehmer mit Leichtbergschuhen erschienen, an die der dänische Guide die Steigeisen befestigen ließ. Selbst hatten wir keine Probleme, was aber ausschließlich auf unsere langjährigen Erfahrungen zurückzuführen ist.

Deshalb an dieser Stelle einige wichtige Hinweise zur Ausstattung für eine solche Reise.

Packliste für den Sommer (nicht vollständig):

  • Steigeisenfeste Wanderschuhe, auch für Wanderungen außerhalb des Inlandeises sind gute und wasserdichte Wanderschuhe dringend empfohlen (Durchquerung Bachläufe), Trekkingstöcke, Mütze und Handschuhe auf dem Inlandeis
  • Rucksack in ausreichender Größe (unsere Rucksäcke 30 und 35 l) und mit Hüftgurt.
  • Luftige, dünne und langärmelige Oberbekleidung (wir hatten meist etwa 15 °C und viel Sonnenschein, kurzärmelig wegen der Mücken nicht empfohlen).
  • Regenbekleidung, Fleece, Windstopper für Bootsfahrten (Überziehhose).
  • Sonnenschutz (Creme, Sonnenbrille, Kopfbedeckung - oft 24 h Sonnenschein).
  • Mückenschutz (Mückennetz, chemische Mittel nur bedingt wirksam).
  • Trinkflaschen. Es sind nicht überall Kunststofflaschen erhältlich, z. B. in Eqi. Es gibt aber überall reines Quellwasser zum Auffüllen der Flaschen.
  • Wanderkarten, da es kaum markierte Wege gibt (Ausnahme Ilulissat, Eisfjord).


Zum Abschluss dieser Einführung noch einige Tipps für die Reise:

  • Die grönländischen Speisen probieren (Fisch, Moschusochse, bei Robbe und Wal ist das Geschmacks- und Ansichtssache).
  • Niemals Schlittenhunde streicheln und/oder füttern wollen. Die Tiere hören nur auf ihren Besitzer und sind zur Arbeit abgerichtet.
  • Die Inuit nicht ohne Erlaubnis fotografieren.
  • Genug für die Reisekasse sparen. Selbst wer die dänischen Preise kennt, wird überrascht sein, wie teuer Grönland ist.

         Fortsetzung:   Russelgletscher - Inlandeis
 

 

Grönland 2015


Übersicht - Anreise

 


Russelgletscher - Inlandeis

 


Ilulissat - Wánderungen

 


Eqi-Gletscher - Walsafari

 


zur Orientierung

 

 

 


Ostgrönland 2012

 

 

 

auf dem Inlandeis

 

Eisfjord ilulissat

 

Eqi Gletscher