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Streckenwanderung 'Bierstadt' Radeberg - Seifersdorfer Tal - Hermsdorfer Schlosspark
oder 'ein Jahr nach dem Tornado'

Bogenbrücke an der Marienmühle

Wanderung: Bahnhof Radeberg – Bahnhofstraße, Radeberger Brauerei  - Dresdener Str. - Talstraße  - Talmühle - Tobiasmühle - Kläranlage - Lotzdorfer Str. (Lotzdorf) -  Hauptstraße, Liegau-Augustusbad - Wachauer Str. - Weg ins Seifersdorfer Tal, Markierung roter Strich - Wanderweg durch das Seifersdorfer Tal, Markierung roter Strich, später grüner Strich - Marienmühle - ehemalige Niedermühle - ehemalig Brettmühle - Grünberg - Markierung grüner Stich bis Hermsdorfer Schlosspark - Bahnhof Hermsdorf. Gehzeit  4 Stunden, ca. 15 km.

Die An- und Abreise kann mit dem Zug erfolgen (z. B. Bahnhof Dresden-Neustadt). Mit einer guten Karte ist die Tour kein Problem. Allerdings ist nur das Seifersdorfer Tal durchgängig als Wanderweg markiert. Ausgezeichnet geeignet für die Wanderung ist zum Beispiel die Karte Dresdner Heide - Seifersdorfer Tal, Wander- und Radwanderkarte Nr. 11, Sachsen Kartographie GmbH Dresden, Maßstab 1:15.000.

Wir beginnen unsere Streckenwanderung am Bahnhof in Radeberg. Auf der Bahnhofstraße gelangen wir zur Radeberger Brauerei, biegen nach links in die Dresdener Straße ein und gehen bergab stadtauswärts. Nach etwa 400 Metern biegen wir nach rechts in die Talstraße ein. Wer den Abzweig verpasst, kann auch einige Meter später den Zugang zur Röder über die Steinstraße nutzen. Wir erreichen bald die Große Röder, die uns ab jetzt den größten Teil unserer Wanderung bis nach Hermsdorf begleiten wird. Ein bequemer breiter Schotterweg führt uns zunächst an der Talmühle vorbei zur Tobiasmühle. Danach müssen wir auf den Weg achten. Leider gibt es hier kein Hinweisschild und auch keine Wandermarkierung. Nicht zu übersehen ist das Klärbecken. In Gehrichtung links führt am Klärbecken ein Weg entlang (nicht die Röder überqueren!). Auf diesem Weg gelangen wir in wenigen Minuten nach Lotzdorf, überqueren hier die Röder und halten uns gleich wieder rechts. Die Hauptstraße bringt uns nach Liegau-Augustusbad. Wir gehen im Ort weiter auf der Hauptstraße, überqueren die Röder und biegen in die Wachauer Straße ein. Direkt hinter einer Gärtnerei führt der Weg in Seifersdorfer Tal hinab. Ab hier ist unsere Wanderung markiert (roter Strich).

Der Weg durch das Seifersdorfer Tal verläuft nun meist im Schatten großer alter Bäume, sofern diese den Tornado des letzten Jahres überstanden haben. Bevor wir die ehemalige Grundmühle erreichen, legen wir auf zwei neu errichteten Bänken eine erste kurze Rast ein. An der Grundmühle besteht keine Möglichkeit mehr zu einer solchen Pause. Die Gaststätte ist schon seit Jahren geschlossen, das Anwesen in Privatbesitz. Auf dem Weg zur Marienmühle zeigen sich die ersten größeren Spuren, die der Wirbelturm vom Mai 2010 hinterlassen hat. Zwischen Grund- und Marienmühle stößt der aufmerksame Wanderer bald auf die ersten Skulpturen, die Gräfen von Brühl im 18. Jahrhundert hier errichten ließ - siehe dazu auch Artikel im Blog. Die Gaststätte an der Marienmühle lädt uns zu einer Rast ein. Der Biergarten ist im Sommer meist gut besucht. Nach der wohlverdienten Pause führt uns die Wanderung nun in einen Teil des Seifersdorfer Tales, welcher noch nicht durchgängig passierbar ist (Stand Mai 2011).

Gleich hinter der Marienmühle überqueren wir die Röder und gehen nun auf der linken Flussseite an der Festwiese vorbei, auf der jedes Jahr zu Pfingsten ein Chorsingen stattfindet. Der weitere Weg zur ehemaligen Niedermühle wird nun beschwerlich. Kurz vor den schon teilweise stark verfallenen Gebäuden ist der Hang als Folge des Tornados abgerutscht. Äste und entwurzelte Bäume liegen über dem schmalen und ausgewaschenen Pfad. Wir kommen uns fast wie auf einer unserer so geliebten Stiegen in der Sächsischen Schweiz vor. Mit etwas Vorsicht gelingt auch der Abstieg zur Brücke an der alten Niedermühle und wir überqueren den Fluss wieder. Es folgt ein Stück Wanderweg, der zwar bereits beräumt, allerdings von der Spuren der schweren Bergungstechnik gezeichnet ist.

War der letzte Wegabschnitt nur etwas beschwerlich, geht es nun eigentlich überhaupt nicht mehr weiter. Vor der ehemaligen Kunath- (oder Brett-) Mühle befindet sich die Brücke über die Röder im Bau. Der Bau wurde nicht etwa wegen eines Tornadoschadens notwendig, die Brücke war einfach so marode, dass sie gesperrt werden musste. Ein monatelanger Streit um die Zuständigkeit für die Brückensanierung scheint wohl nun beigelgt und die Brücke wird gebaut. Wann sie wieder begehbar wird, ist mir allerdings nicht bekannt. Wie wir das Hindernis umgingen, soll an dieser Stelle einmal offen bleiben. Nach der ehemaligen Brettmühle wird das Ausmaß der Sturmschäden eigentlich erst richtig deutlich. Einige Bilder zeigen dies. Auf dem Weg nach Grünberg müssen wir noch einen Hang passieren, dessen Geländer ebenfalls auf die Sanierung wartet. Dann wird der Weg wieder bequemer und führt uns aus dem Seifersdorfer Tal hinaus.

Wir gelangen bald in den kleinen Ort Grünberg, einem Ortsteil von Ottendorf-Okrilla. Der weitere Weg ist in zwei Varianten möglich: Ortsunkundige orientieren sich ganz einfach an der Markierung des Wanderweges, die in den Hermsdorfer Schlosspark führt. Man kann aber auch einen Weg direkt an der Großen Röder entlang gehen und gelangt schließlich ebenfalls in den Park. Bevor wir den Hermsdorfer Schlosspark erreichen, kommen wir zu dem wahrscheinlich einsamsten und romatischsten Teil unserer Wanderung. An einem Wehr überqueren wir letztmalig die Röder und gelangen schließlich zum Hermsdorfer Schloss. Hier finden seit einigen Jahren so genannte Ritterspiele statt. Letztes Jahr hatten die Schaustelle zu Pfingsten glücklicherweise gerade ihre Zelte abgebaut, als der Tornado aufzog. In diesem Jahr sollen die Ritterspiele erst Anfang Oktober stattfinden. Vom Hermsdorfer Schloss sind es nur noch fünf Minuten bis zum Hermsdorfer Bahnhof mit Zugverbindung nach Dresden.

Fazit
:
Eine interessante Wanderung liegt hinter uns. Der Besuch des Seifersdorfer Tals ist zur Zeit noch mit einigen Risiken verbunden. Sicher werden im Laufe des Jahres 2011 die meisten Schäden des Tornados vom 24.05.2010 beseitigt sein. Die tiefen Narben, die der Sturm dem Tal hinterlassen hat, werden wahrscheinlich noch Jahrzehnte bleiben. Hoffen wir, dass mit Unterstützung vieler fleißiger Helfer das Seifersdorfer Tal bald wieder in seiner gesamten Länge dem Wanderer offen steht und es noch viele Pfingstsingen an der Marienmühle geben wird.

Eine kleine Diashow zeigt zum Abschluss einige Bilder aus dem Jahr 2010, die zum Teil nur wenige Tage nach dem Tornado entstanden.