Wanderung: Parkplatz Nähe Hocksteinschänke -
Hocksteinweg -
Hockstein - Wolfsschlucht - Polenztal - Aufstieg
nach Hohnstein - Burgweg - Bärengarten (- Ritterstiege)
- Halbenweg - Gautschgrotte - Begangsteig - Neuweg -
Polenztal - Aufstieg durch die Wolfsschlucht - Hockstein
- Hocksteinweg - Parkplatz Nähe Hocksteinschänke Gehzeit
ca. 5
Stunden, 17,5 km.
Wir bewegen uns zum großen Teil durch die Kernzone
des Nationalparks Sächsische Schweiz. Zu empfehlen ist eine gute Karte. Der
Weg ist teilweise als Wanderweg markiert,
teilweise als Kletterzugang (Begangsteig). Wanderkarten
im Maßstab 1:10.000 gibt es z. B. im Böhmverlag
(www.boehmwanderkarten.de).
Unsere Tour beginnt am Wanderparkplatz in der Nähe der
Hocksteinschänke (gebührenpflichtig, Tageskarte 3,00
Euro, Nov. 2009). Wir folgen
zunächst der Markierung blauer Strich und erreichen über
den Hocksteinweg den Aussichtspunkt auf dem Hockstein.
Der Parkplatz liegt fast auf gleichem Höhenniveau,
weshalb wir bis zum Hocksteingipfel kaum
Höhenmeter bewältigen müssen. Der Blick reicht von der
Aussicht über das Polenztal bis Hohnstein. Tief unten
im Polenztal liegt der Gasthof Polenztal. Dort müssen
wir hin. Durch eine enge Felsengasse, die
Wolfsschlucht, geht es über steile Stahltreppen nach
unten. Das letzte Stück ins Polenztal wird es dann etwas
bequemer. Bald erreichen wir den Gasthof. Der
Begangsteig, unser eigentliches Ziel liegt auf der
gegenüberliegenden Talseite ganz oben auf den Felsen.
Wir müssen also die eben verlorenen Höhenmeter gleich
wieder aufsteigen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Der
kürzere Aufstieg führt vom Gasthof aus durch den
Schindergraben entlang der Markierung blauer Strich. Wir
wählen aber den Weg Richtung Hohnstein entlang der
Markierung grüner Querstrich. Wir sind auf der Suche
nach der
Ritterstiege, die Axel Mothes in seinem
Buch "Bergpfade und andere Wege, Band II", ab S. 108,
beschreibt (siehe dazu auch
Linkseite).
Zunächst führt uns die Markierung grüner Querstrich
relativ steil bergan Richtung Hohnstein. Wir queren an
zwei Stellen die Fahrstraße nach Honstein. Direkt nach
der zweiten Straßenübergang wenden wir uns vom
markierten Weg ab und nehmen den schmalen Pfad nach
rechts. Er bringt uns in wenigen Minuten auf den
Burgweg. Dieser verläuft unterhalb der Burg Hohnstein
und führt in den Bärengarten. Hier soll die
Ritterstiege zu finden sein. Und tatsächlich sehen wir
die erste Stufenreihe bald. Linkerhand erkennen wir
die Steinstufen kurz vor einer bereits zum Teil
eingefallenen Mauer (Bilder 9 bis 11 der Diashow
vom Hockstein zum Begangsteig).
Da unser Weg noch weit ist, mache ich allein einen
kurzen Abstecher zur Stiege und gehe fast bis nach oben
(Bilder 11 bis 13 der Diashow
vom Hockstein zum Begangsteig).
Die Stiege werden wir später mit Sicherheit nochmals
aufsuchen. Dann wird auch eine
detailliertere
Beschreibung erfolgen.
Heute führt unsere Tour aber weiter auf dem Halbenweg
(Markierung grüner Strich und Querstrich) zunächst bis
zur Gautschgrotte (Bilder 14 und 15 der Diashow
vom Hockstein zum Begangsteig). Hier wollen wir einem der
bekanntesten sächsischen Kletterer der letzten Jahre die
Ehre erweisen. Der Hohnsteiner Bergsteiger Matthias
Gäbler hatte mit Kletterfreunden in der Grotte im
September 2009 seinen 60. Geburtstag gefeiert, war durch
einen Fehltritt fünf Meter in die Tiefe gestürzt und
später noch an der Absturzstelle seinen Verletzungen
erlegen. Gäbler gehörte seit den 1970'er Jahren zur
Leistungsspitze des sächsischen Klettersports.
Bedeutende Erstgegehungen an der Osterspitze
(Schwierigkeit IXc) und am Freien Turm (IXc) gehen auf
ihn zurück.
Von der Gautschgrotte ist es nicht mehr weit bis zum
Beginn des Begangsteigs. Wir müssen das Holzgeländer der
"Besucherlenkung" übersteigen und bewegen uns jetzt auf
einem Kletterzustieg. Der Begangsteig führt
durchgehend um die Felsen und ist auch auf der ganzen
Strecke bis zum Neuweg markiert, darf damit durchaus
begangen werden, auch wenn er in der Kernzone des
Nationalparks liegt und nicht als Wanderweg ausgewiesen
ist. Gleich zu Beginn erreichen wir eine eindrucksvolle
Höhle. Sie ist auf der Böhmwanderkarte "Brand -
Hohnstein" als Kleiner Kuhstall bezeichnet. In gebückter
Haltung kann man durch die etwa 3 Meter breite und 9
Meter lange Höhle hindurchgehen. Der Pfad führt aber
eigentlich an der Höhle vorbei um ein Felsriff mit einem
steineernen Tisch und Stuhl und kommt dann auf der
Rückseite der Höhle wieder vorbei. Der
Begangsteig windet sich nun in luftiger Höhe über dem
Polenztal entlang. Einige Male gibt es eine schöne
Aussicht über das Tal. Aufpassen, die Pfadspur teilt
sich manchmal, etwas Orientierungssinn ist erforderlich,
damit man sich nicht vorzeitig auf dem Räumichtweg
wiederfindet (Markierung grüner Strich). Zwischendurch gibt es herrliche Felsformationen
und Klettergipfel zu bestaunen. Der Weg führt an einer
Stelle durch einen engen Felsspalt (siehe Bild rechts).
Manchmal gibt es auch ein ausgesetztes Teilstück (Bilder 8
und 9 der Diashow
Begangsteig). Am Ende
läuft der Begangsteig recht unspektakulär auf dem Neuweg aus
(Bilder 13 und 14 der Diashow
Begangsteig).
Wir gehen den Neuweg bergab ins Polenztal.
Alternativ könnte man auch der Markierung blauer Strich
vom Ende des Neuwegs nach Hohnstein folgen. Diese
Alternativroute ist deutlich kürzer. Wir wollen aber im
Polenztal die noch vorhandene Laubfärbung genießen. Über
den Neuweg gelangen wir also talwärts zur Waltersdorfer
Mühle, wenden uns nach rechts und folgen dem Wanderweg
roter Punkt durch das malerische Polenztal bis zum
Hockstein. Da wir zu unserem Auto zurück müssen, steigen
wir also durch die Wolfsschlucht noch einmal auf den
Hockstein, erleben den Blick über das Polenztal ein
zweites Mal in der Nachmittagssonne und gehen
schließlich das letzte Stück über den Hocksteinweg zu
unserem Auto zurück.
Die besten Eindrücke unserer Tour vermitteln die Bilder der
beiden Diashows.
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