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Böhmische Schweiz: durch dichte Wälder zur Balzhütte, über die Enge Stiege
und den Fürst-Kinsky-Jägerpfad bis zum Rudolfstein - eine lange Wanderung


Wanderung:
Hinterhermsdorf – Höllstraße/Alte Böhmerstraße    -  Kirnitzschtal - Grenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) - Jankenwaldweg (Markierung grüner Strich) - Abzweig Jungferntanne (Markierung blauer Strich)  - Balzhütte (Na Tokání) - Enge Stiege (Úzké Schody) - Fürst-Kinsky-Jägerpfad - Wanderweg Richtung Rainwiese (Mezni Louka, Markierung gelber, später roter Strich) - Rudolfstein (Rudolfúv Kámen) - Wanderweg Richtung Rainwiese (Mezni Louka, Markierung roter Strich) bis Wegkreuzung nach Dittersbach (Jetřichovice) - unmarkierter Weg durch das Malý Mokrý Důl -  Radweg 3029 bis zur nächsten Weggabelung - Radweg 3030 Richtung Grenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) - Kirnitzschtal - Höllstraße    -  Hinterhermsdorf – Gehzeit ca. 7 Stunden (ohne Pausen!), 28 Kilometer.

Zu empfehlen ist eine gute Karte. Der Wanderweg ist meist markiert, der Fürst-Kinsky-Jägerpfad allerdings nicht. Karten im Maßstab 1:10.000 gibt es z. B. im Böhmverlag (www.boehmwanderkarten.de, Hinterhermsdorf und Böhmische Schweiz, allerdings nur 1:40.000). Von der Böhmischen Schweiz gibt es derzeit in hoher Auflösung nur die Karte Nationalpark Böhmische Schweiz, 1:25.000, Herausgeber Gemeinnützige Gesellschaft České Švýcarsko.

Die Tour beginnt am Parkplatz Buchenparkhalle (der Beschilderung Obere Schleuse/Kahnfahrt in Hinterhermsdorf folgen). Da wir eine lange Tour vor uns haben, gehen wir zunächst auf möglichst kurzem Weg bis zur tschechischen Grenze. Die Höllstraße verläuft stetig abfallend in einigen Bögen, aber sehr bequem zu laufen zum Kirnitzschtal. Auf manchen Karten wird der untere Teil auch Alte Böhmerstraße genannt. Der Weg ist nicht markiert, aber unschwer zu finden. Bei Abzweigungen unterwegs hält man sich immer leicht links. So erreichen wir nach etwa 45 Minuten das Kirnitzschtal, wenden uns nach links und sehen nach wenigen Metern schon die Holzbrücke, die den Grenzübergang markiert. Dieser Fußgängerübergang wurde 2003 neu eröffnet und ist seit Ende 2007 unbewacht (Beitritt Tschechiens zum Schengener Abkommen). Nach dem Übergang halten wir uns gleich links. Der Wegweiser zeigt uns die Richtung - Markierung grüner Strich Richtung Rennersdorf (Rynartice, siehe Bild 4 der Diashow 'Balzhütte und Enge Stiege'). Wir gehen nun 4 Kilometer auf dem Jankenwaldweg. Hier gibt es im dichten Wald kaum Abwechslung, sieht man einmal von den Schildern ab, die die Zone 1 des Nationalparks Böhmische Schweiz kennzeichnen. Analog zur Kenzone in der Sächsischen Schweiz stehen auch auf böhmischer Seite viele Verbotsschilder. An einer Lichtung, der sogenannten Jungferntanne, trifft der Jankenwaldweg auf die Markierung blauer Strich, der wir nach rechts folgen. Ab jetzt wird es etwas interessanter. Felsen säumen den Weg. Der breite Waldweg führt um den Wespenberg herum, der aber in der Zone 1 liegt und deshalb nicht bestiegen werden sollte. Kurz vor dem Balzhüttenkomplex treffen wir auf die hohen Felswände der Vysoké stěny. Vier Kilometer nach dem Abzweig Jungferntanne taucht unvermittelt die erste Gaststätte des Balzhüttenkomplexes (Na Tokání) auf. Hier oder in einer der beiden anderen Rasthäuser kann man sich stärken, was bei Preisen weit unter 5 Euro für ein Mittagessen und etwa einem Euro für ein großes Gambrinus nicht ausgelassen werden sollte. Der Hüttenkomplex war zur Mittagszeit am 31.05.08 sehr gut besucht. Die meisten Gäste waren allerdings mit dem Fahrrad unterwegs. Die Hütten liegen schon ziemlich abseits von anderen Orten.

 Nun kommen wir zum eigentlichen Ziel unserer Wanderung, dem Rundweg durch die Enge Stiege (Úzké Schody) und über den Fürst-Kinsky-Jägerpfad. Eine genau Beschreibung dieser relativ kurzen Rundwanderung (ca. 3 bis 4 km) gibt es im Buch "Der Weg ist das Ziel II", S. 184 ff., von Axel Mothes. Weitere Informationen auf www.stiegenbuchverlag.de. Hinter der letzten Blockhütte ist auf die Markierung gelber Strich Richtung Daubitz (Doubice) zu achten, die in den Wald hineinführt. Man folgt nun immer der Markierung (Bild 8) bis zum Wegweiser, Bild 9 der Diashow  'Balzhütte und Enge Stiege'. Hier geht es über die gelbe Sondermarkierung zur Engen Stiege. Um es kurz zu machen, ich hatte mir etwas mehr vom Aufstieg versprochen, viel Eisen und Handläufe stellen den geübten Wanderer und Stiegengeher vor keine große Aufgabe. Am Ausstieg hat man aber endlich mal einen schönen Ausblick über die Berge der Böhmischen Schweiz. Der Weg führt nun sehr abwechslungsreich an der Felskante entlang und erreicht nach wenigen Minuten wieder den Hauptwanderweg (Markierung gelber Strich). Diesem folgen wir weiter durch die Theodorenhalle, einer künstlichen Felsaushauung mit einigen Steighilfen bis zum höchsten Punkt auf dem 490 Meter hohen Tannicht (Jedlina, kaum Aussichtsmöglichkeit). Ab hier wird es jetzt richtig spannend. Nach links zweigt ein unscheinbarer Pfad ab. Eine eingeritzte Markierung an einer Birke weist den Weg (Bild 6, Diashow '
Fürst-Kinsky-Jägerpfad und Rudolfstein' ). Das ist der Beginn des Jägerpfades. Mit gutem Spür- und Orientierungssinn und über viele gefällte Weymoutskiefern steigend suchen wir den Weg. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Aussichtspunkte. Eine kleine Felsenkluft wird abenteuerlich mit einem darüber liegenden Baumstamm überbrückt (Bilder 7 und 8, Diashow 'Fürst-Kinsky-Jägerpfad und Rudolfstein' ). Kurz danach erreicht man den Aussichtspunkt 'Mariensruh', nach der Fürstin Kinsky benannt. Ab hier gibt es plötzlich eine Markierung mit einem weißen Dreieck, die uns steil nach unten zu den Balzhütten zurückführt oder genauer bis auf die Terrasse einer der Gaststätten. Und was sehen wir hier? Eine Kopie der Seite 186 des Buches von Axel Mothes mit der Skizze zum Jägerpfad im Schaukasten. Eine verkürzte Version der Pfades ist ab hier durchgängig mit weißem Dreieck markiert.

Unsere Tour ist noch lange nicht zu Ende. Weiter geht es auf der gelben Markierung Richtung Mezni Louka, später wird die Markierung zum roten Strich. Hier erwartet uns der Rudolfstein mit einem kurzen aber spektakulären Aufstieg und genialer Aussicht bei gutem Wetter. Wir hatten nicht das Glück. Bei schwülen 30 Grad am 31. Mai 2008 war die Sicht nur mäßig. Nach dem Abstieg geht es weiter auf der Markierung roter Strich Richtung Mezni Louka bis zum Abzweig Dittersbach (Jetřichovice). Hier entschlossen wir uns, den Weg etwas zu verkürzen, folgten dem unmarkierten Forstweg durch das  Malý Mokrý Důl, bogen dann links in den Radweg 3029 (leider alsphaltiert) ein, folgten diesem bis zur nächsten Weggabelung und dann dem Radweg 3030 Richtung Grenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice). Der Radweg 3030 ist sehr breit, nicht asphaltiert und reichlich mit Schlaglöchern bestückt. Damit ist man zu Fuß besser unterwegs als die relativ vielen Biker, die uns überholten. Die Höllstraße brachte uns schließlich wieder zurück zum Parkplatz nach Hinterhermsdorf.

Fazit: Die vorgestellte Wanderung ist lang und arm an 'Highlights'. Zu diesen zählen der Fürst-Kinsky-Jägerpfad, Aufstieg und Aussicht vom Rudolfstein und das gute und preiswerte Essen (sowie das Pivo) in der Balzhütte. Die mit viel Eisen ausgestattete Enge Stiege ist kurz und wenig schwierig, immerhin hat man am Ausstieg wenigstens eine schöne Aussicht. Ansonsten ist die Tour eher etwas für Sportwanderer, die 'Kilometer machen möchten'.

Die besten Eindrücke unserer Tour vermitteln die Bilder der beiden Diashows.

Sächsische Schweiz
(Übersicht)

 

zur Orientierung für die
Wanderung