Home Kontakt Gästebuch Interessantes Links Impressum/Datenschutz
 
 

 


Rheinsteig 2014: 3. Etappe Kaub - St. Goarshausen und Rabenacksteig bei St. Goarshausen
 

Blick von der Loreley


3. Etappe Kaub – St. Goarshausen

Unsere Strecke: ca. 20 km, zusätzlich Rabenacksteig 2 km (mit Zustieg und Rückkehr in den Ort) – Aufstieg: 900 m, Abstieg: 900 m (ohne Rabenacksteig)
niedrigster Punkt: 73 m (St. Goarshausen), höchster Punkt: 345 m (Dörscheider Heide)

Kurze Wegbeschreibung:
Kaub – Dörscheid – Rossstein – Alte Burg – Urbachtal – Waldschule – Bornichbachtal – Fünf Seenplatz – Spitznack – Loreley – Heide – Burg Katz – St. Goarshausen – Rabenacksteig.

In den offiziellen Dokumentationen über den Rheinsteig ist es die „Königsetappe“. Mehrere Auf- und Abstiege, Weg über die berühmte Loreley und zum Abschluss noch der Rabenacksteig, fast ein Klettersteig oder eine schöne „Stiege“, wie wir das nennen.

zur BildergalerieZu den Bergen oder Felsen, denen ein Mythos anhaftet, gehört auch die Loreley. Seit Clemens von Brentano die holde Lore auf dem Ley (Felsen) unsterblich machte, ist der Aussichtspunkt über der engsten Stelle des Rheines ein unbedingtes Muss für jeden Touristen. Natürlich führt auch der Rheinsteig über diesen Felsen. Mit etwas gemischten Gefühlen ob der zu erwartenden Touristenströme beginnen wir die relativ lange Etappe, die mit dem Rabenacksteig in St. Goarshausen noch eine Zugabe erhalten sollte. Wegen des (für nicht wenige Berufstätige) langen Himmelfahrtswochenendes trafen wir in den ersten Tagen unserer Trekkingtour auf viele Mitwanderer. Nun war Montag. Würden wir weniger Touristen und Tagesausflüglern begegnen?

Von Kaub aus geht es zunächst steil bergan durch Weinberge Richtung Dörscheid. Der etwa drei Kilometer lange Weg führt durch ein Naturschutzgebiet. Unterwegs gibt es mehrmals herrliche Blicke auf Kaub und die Burg Pfalzgrafenstein. In der Dörscheider Heide erreichen wir den höchsten Punkt der heutigen Etappe. Aussichtspunkte entschädigen für den schweißtreibenden Aufstieg. Wir hatten am Tag zuvor auf der Karte eine Abkürzung entdeckt, uns aber jetzt entschieden, doch auf dem Rheinsteig zu bleiben. Zum Glück, denn sonst hätten wir den spannendsten Teil der Wanderung verpasst, die kleine Kraxelei am Rossstein. Zwar sind die Eisentritte aus meiner Sicht überflüssig, das Halteseil aber hier sicher angebracht. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite gibt es in Oberwesel einen gesicherten Steig über den Oelsberg (von manchen auch als einfacher Klettersteig eingestuft). Für uns ist aber ein Abstecher dahin leider aus Zeitgründen nicht möglich. Der Felspartie folgt nun ein schmaler Pfad durch den Wald. Obwohl der Loreleyfelsen schon in der Ferne grüßt, ist es noch ein weiter Weg. Wir müssen durch das tief eingeschnittene Urbachtal. Das gleiche wiederholt sich noch einmal am Bornichbach. Jetzt geht es aber zur Loreley, jenem 125 Meter über dem Rhein liegenden Felsen. Zu unserer Überraschung treffen wir kaum auf Touristen. Es ist am frühen Nachmittag und im großen Freisitz des Hotels lassen sich nur wenige Gäste bewirten. Bei stolzen Preisen, versteht sich. Wir genießen die Aussicht und gehen weiter Richtung St. Goarshausen. Der Rheinsteig nimmt natürlich nicht den direkten Weg. Es geht leicht bergan, vorbei an der Sommerrodelbahn und durch den Ortsteil Heide. Wir erreichen die Burg Katz (Privatbesitz, nicht zu besichtigen) und schließlich das heutige Etappenziel St. Goarshausen. Unsere Unterkunft – die schlechteste „Bleibe“ der gesamten Tour - liegt im Hasenbachtal. So einfach die Unterkunft, so genial die Lage: fernab der Eisenbahntrasse und direkt am Aufstieg zum Rabenacksteig. Trotz der 20 km in den Gliedern gehen wir am Abend noch auf Stiegentour. Das hat den Vorteil, dass wir unseren schweren Rucksack in der Unterkunft lassen können und spart Kraft am nächsten Tag für die sehr lange Etappe nach Filsen (28 km waren geplant). Bildergalerie.

Rabenacksteig

Rabenacksteig

Der Rabenacksteig wurde im Sommer 2009 angelegt (oder zumindest begonnen zu bauen). Vom Friedhof St. Goarshausen im Hasenbachtal geht es auf dem Rheinsteig zunächst steil aufwärts (Vorsicht mit dem schweren Eisentor am Friedhof!). Nach gut zehn Minuten erreicht man die Hinweistafel am Beginn des Rabenacksteigs. Ich würde aber mit der Erfahrung von heute noch wenige Meter weiter aufsteigen und den Steig in umgekehrter Richtung laufen. Denn auf der „Normalroute“ geht es zunächst über zwei Leitern bergab. Über viele Stahlklammern, Tritthilfen und mit Stahlseil gesicherter Passagen gelangen wir zum Aussichtspunkt auf dem Rabenackfelsen. Unterwegs ist ein Elektrozaun zu übersteigen. zur BildergalerieVom Aussichtpunkt gibt es einen schönen Blick über St. Goarshausen und St. Goar auf der gegenüberliegenden Rheinseite, auf die Loreley sowie die Burgen Katz, Maus und Rheinfels. Von der Aussicht laufen wir einige Meter (gesichert) auf dem gleichen Weg zurück und schließlich über leichtes Gelände aufsteigend bis zu einem Sendemast. Wir erreichen wieder den Rheinsteig und steigen nach St. Goarshausen ab.

Der Rabenacksteig ist kein richtiger Klettersteig. In unserer Heimat bezeichnen wir solche Wege als „Stiegen“. Leider wurde etwas zu viel Eisen verbaut. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen. Mit einem gewissen Maß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist der etwa 500 Meter lange Weg gut zu meistern. Für uns auf jeden Fall ein lohnenswerter Abstecher, auch wegen der herrlichen Aussicht vom Rabenackfelsen (Bildergalerie).
 

Weiter zur nächsten Etappe der Wanderung: St. Goarshausen - Filsen und dem Mittelrhein-Kletterstteig in Boppard.